UNITED MOVEMENT - Introducing The Exploration
Eigentlich, ja eigentlich ist ein Großteil der Alben von den Musikern streng durchgedacht. Alles muss passen, alles muss sitzen, bloß kein Anflug von leichter Anarchie. Zu dem kommt dann zumeist noch eine astreine Produktion hinzu, die sich wie aus dem Ei gepellt präsentiert. Das ist nicht immer förderlich. Denn mancher Scheibe tut es einfach gut, wenn es kracht und scheppert, wenn es keine übertriebene Ästhetik gibt. Man erinnere sich an NIRVANA. Wie hätte diese Band geklungen, wenn sie hochstilisiert etwa wie KORN aus dem Äther gekommen wäre? Nicht auszudenken. Zugegeben. Bei KORN muss es eben diese strenge Geradlinigkeit geben, diese Passformen für jeden Ton. Und genau da sind wir schon beim Knackpunkt angelangt. Jede Metalrichtung hat ihre Leitgedanken, was die Ästhetik angeht. Power Metal muss eben Power haben, Black Metal düster-bombastisch aufgebaut sein und der Indie, wie es der Name schon sagt, bricht eben aus den starren Formen heraus. Genau die Richtung schlägt die Wiener Formation UNITED MOVEMENT ein. Die Truppe präsentiert uns mit „Introducing The Exloration“ eine Vier-Track-EP. Hier kracht und scheppert es. Für manchen Geschmack vielleicht ein bisschen zu sehr. Dieser rockig-kernige Indie mit Grunge-Anleihen hält sich an keine Vorgaben, sondern vermittelt eine Portion Anarchie. Die Gitarren sind verwaschen, breiig und zum Glück nicht bis fast zur Unkenntlichkeit verzerrt. Ziemlich klar kommen sie rüber, was der Musik der Wiener einen gewissen Kick gibt. Hinzu kommt der Sänger, der eine coole Lässigkeit an den Tag legt. Das alles basiert auf einfachen Songstrukturen, aber nicht auf dem für dieses Genre übliche Drei-Akkord-System. UNITED MOVEMENT variieren, geben keine einfachen Riffs vor. Woran es hakt, ist aber der Liedfluss. Die Band stellt sich bei Riffwechseln selbst ein Bein, weil sie sich darin verliert, obwohl sie wieder zum Ausgangspunkt zurückkommt. Ein Stück weit Holpern gehört zwar zu diesem Musikbereich dazu – doch alles im Rahmen. Sieht man davon ab, macht diese Mucke Spaß. Es ist eben dieser Hauch Anarchie, der seinen Charme versprüht.

www.unitedmovement.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Devotion
2. Devil Gave Me A Chance
3. Prepare Your Flesh
4. Dark World Campaign
Gesamtspielzeit: 16:48

Philipp
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Beitrag vom 23.01.2005
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