KAMINARI - Faraday¸s Daydream
Label: Prevision Music
Was tun Bands nicht alles, um einen Plattenvertrag zu bekommen. Sie spielen sich bei jeder Möglichkeit zu einem Gig die Finger wund. Sie nehmen in Eigenregie für viel Geld und mit einem Starproducer ein Album auf. Damit bewerben sie sich bei einigen, vielen Labels. Irgendwann klappt es. Sie haben eine Plattenvertrag in der Tasche. Es geht auf Tour, das Album wird nochmal neu abgemischt und durch weitere Lieder ergänzt – es ist nun weltweit erhältlich. Eine Geschichte, die auf KAMINARI basiert, einer Heavy Rock-Truppe aus dem Süden Deutschlands. Genau so hat es sich abgespielt, die fünf Jungs hatten Glück. Denn andere Bands mit dieser Vita gehen bezüglich eines Plattenvertrags leer aus.
Man muss aber sagen: Verdient hat es die Truppe. Sie hat hart dafür gearbeitet, so weit zu kommen. Nun ist ihre Scheibe überall erhältlich. EARSHOT hat bereits vor einiger Zeit das Album von KAMINARI rezensiert, damals aber noch in der schlankeren Version, als die Jungs noch nicht bei dem Label nahe Stuttgarts unter Vertrag waren, als die Scheibe noch fünf Lieder weniger hatte, als sie noch nicht „Faraday’s Daydream“ hieß. Was hat sich getan? Gut, an der Produktion war nix zu schrauben. Denn die war zuvor schon sehr gelungen. Klar, schon bei der in Eigenregie aufgenommenen Platte saß Achim Köhler hinter den Reglern, der schon größere Bands wie PRIMAL FEAR bediente. Also war dahingehend nichts zu verbessern. Zumindest nicht hörbar. Es kamen aber eben noch fünf Songs hinzu. Die passen perfekt in das schon bestehende Musikkonstrukt. Es ist dieser wohl durchdachte Heavy Rock, den KAMINARI zelebrieren. Unüberhörbar hat die Arbeit der Süddeutschen Parallelen zu IRON MAIDEN und WHITESNAKE. Das geben sie selbst zu. Tut der Sache keinen Abbruch. Es ist die Mischung aus den gefühlvollen, aber dennoch dynamischen Tönen und einer Portion Kraft, die KAMINARI ausmacht. Auf dem musikalisch gesehen soliden Grundgerüst mit sauberen Riffs und Soli baut sich Sänger Bobbes mit seinem versiblen Organ auf. Nicht zu hoch, nicht zu niedrig, das passt schon. Nach mehrmaligem Hören kristallisiert sich „Eye-Borg“ als bestes Stück heraus. Es bedarf eben der Wiederholungen, dass sich die gesamte musikalische Qualität dieses Liedes offenbart. Es ist nämlich die eingängige und –prägende Basslinie, die „Eye-Borg“ das gewisse Etwas verleiht, in Kombination mit einem sehr guten harmonischen Refrain. Eine gute Ergänzung, dieses zusätzliche Lied auf dem längeren Output. Das gilt auch für „Halfway To Heaven“, mit dem sich KAMINARI an eine Ballade heranwagten. Gelungen, einfühlsam, romantisch. Manko: Ab und zu ein leiser sphärischer Keyboardton, und die ganze Sache würde eine noch interessantere Note erhalten.
Nun hat KAMINARI nur ein Problem. Das ist das Genre, in dem sich die Band bewegt. Heavy Rock war mal ganz angesagt, ist doch kontinuierlich im Laufe der vergangenen Jahre in der Versenkung verschwunden. Schade eigentlich. Zum Glück steht aber immer wieder mal eine Truppe auf, die diesem Stil die Stange hält – bei der Hörerschicht ankommt und einen nicht zu vernachlässigen Bekanntheitsgrad erlangt. Mal sehen, wie weit es KAMINARI mit ihrer Musik schaffen. Hoffentlich weit. Man wird sehen.

www.kaminari-music.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Vampire Vanity
2. Eye-borg
3. Night Without Dawn
4. Philip Marlowe
5. Halfway To Heaven
6. Guardian Angel
7. My Black Colors
8. Fire And Dice
9. Babylon
10. Stairway To The Galaxy
11. My Black Colors (radio Edit)
Gesamtspielzeit: 43:46

Philipp
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Beitrag vom 22.01.2005
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