Bei der mir hier vorliegenden professionellen CDR handelt es sich um eine auf fünfzig Einheiten limitierte Promo zur hoffentlich bald erscheinenden Split 7"EP der Nachtgeschöpfe ELISABETHA und NACHTMAHR. Eröffnet wird der Reigen von ELISABETHA, die mit dem Stück „Killerkreatur“ loslegen. Es ist im gleichen Stil gehalten wie das letzte Album der Band, was vermutlich wieder für starke Polarisierung sorgen wird, obwohl das neue ELISABETHA-Material im Vergleich zu ihren frühen Veröffentlichungen eigentlich sehr strukturiert klingt. Was ich bisherigen Reaktionen zur Musik von ELISABETHA entnehmen konnte, kann man die Band eigentlich nur lieben oder hassen, dazwischen scheint es nicht viel zu geben. Mich, der ich auch von ihren anderen Veröffentlichungen recht angetan war, enttäuschen ELISABETHA auch diesmal nicht. Wer ELISABETHA bislang nicht mochte, wird wohl auch beim Hören von „Killerkreatur“ seine Meinung nicht ändern.

Auf der B-Seite treiben die im Underground durch ihre fünf Demos und die Split-LP mit GEWEIH hoch angesehenen NACHTMAHR ihr Unwesen. Litten diese Veröffentlichungen teilweise unter etwas dünnem Sound, so kann man sich bei den zwei hier dargebotenen Songs nicht beklagen, zwar darf man keine glasklare Produktion erwarten, doch würde diese vermutlich auch nicht zum atmosphärischen, melodischen Black Metal von NACHTMAHR passen. Mit „Prometheus“ vertont man sehr gekonnt ein Gedicht Goethes, während beim zweiten Song die Büchse der Pandora geöffnet wird. Man hebt sich also sowohl musikalisch als auch textlich stark von den Durchschnitts-Black Metal-Bands ab, meiner Meinung nach sind NACHTMAHR schon seit Jahren eine der ganz großen Hoffnungen der heutigen deutschen Black Metal-Szene. Wenn man sieht, wie viele Bands, die nicht halb so gut wie NACHTMAHR sind, bereits einen Plattenvertrag haben, dann fragt man sich wirklich, ob die Bosse der Plattenfirmen denn taub sind, ansonsten lässt es sich nicht erklären, warum die Jungs noch keinen Deal einfahren konnten. Ich hoffe mal stark, dass sich das nach der Veröffentlichung der Split-EP ändern wird, verdient hätten sie es nach der langen Zeit, die sie bereits aktiv sind, auf jeden Fall.