THERAPY? - Never Apologise Never Explain
Label: Spitfire Records
2003 ist erst ihr letztes Album „High Anxiety“ veröffentlicht worden und schon steht mit „Never Apologise Never Explain“ das mittlerweile zehnte Studioalbum der Nordiren in den Startlöchern. Nach ihrem, den Nerv der damaligen Zeit fantastisch treffenden, Vorzeigewerk „Troublegum“ hat die Band einige Rückschläge hinnehmen müssen, doch ist sie dabei immer wieder auf den Beinen gelandet.

Die Zeiten, in denen poppige und beim ersten Durchlauf eingängige Melodien vorgetragen wurden, scheinen nun endgültig der Vergangenheit anzugehören. Vielmehr legen sie uns ein Konzept vor, das dem ungeschliffenen Garagen-Rock (wenn man will auch Grunge) wie auch der Noise/Punk-Ära ihren Tribut zollt. Unverkennbar und erfreulich zugleich ist es zu hören, dass THERAPY? immer noch nach THERAPY? klingen und sich der kommerziellen Dunstkreise gänzlich entziehen konnten.

Gleich zu Beginn stellt das Trio unter Beweis, dass es ihnen auch ohne großen Pomp möglich ist mitreißende Songs zu erschaffen, die auch auf „Troublegum“ hätten vertreten sein können. Im Verlauf des Albums sinkt das Qualitätsniveau allerdings ein wenig ab und die durchgehend hörenswerten Stücke werden auf lobenswerte Teilabschnitte reduziert. Mit „Long Distance“ erhebt sich gegen Ende glücklicherweise noch einmal ein Track über den gehobenen Durchschnitt und drückt durch seinen melancholischen Touch den Charme von „Infernal Love“ aus.

Was soundtechnisch auf „Never Apologise Never Explain“ zu Wege gebracht wurde muss ungeachtet der zeitweiligen musikalischen Durchhänger unbedingt gesondert hervorgehoben werden. Das Teil strotzt nur so von unverblümter Rockatmosphäre, der man zeitweise sogar Live-Charakter zusprechen könnte. Optimal jedenfalls, um die düstere Seite der Jungs an den Tag zu kehren und die Musik direkt ins Ohr fließen lassen zu können.

Wenngleich das neue Material noch einige Schrammen aufweist, darf man THERAPY? zur geglückten Selbstfindung gratulieren und mit Spannung auf den kommenden Release blicken.

www.therapyquestionmark.co.uk/


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rise Up
2. Die Like A Mother Fucker
3. Perish The Thought
4. Here Be Monsters
5. So Called Life
6. Panic
7. Polar Bear
8. Rock You Monkeys
9. Dead
10. Long Distance
11. This Ship Is Sinking
12. Save The Sermon
13. Last One To Heaven
Gesamtspielzeit: 39:45

Juergen
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Beitrag vom 02.01.2005
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