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CHILDREN OF BODOM - Trashed, Lost & Strungout
Label: Spinefarm Records |
Schade irgendwie, dass es eine ohnehin schon recht kommerziell angehauchte Band wie CHILDREN OF BODOM anscheinend nötig hat, einen Appetizer in Form einer nicht einmal 15 Minuten dauernden EP auf den Markt zu werfen.
Mit dem Titeltrack gleich zu Beginn verflüchtigt sich jedoch die leichte Verstimmung recht schnell. Mit Hilfe einer, für CHILDREN OF BODOM schon beinahe selbstverständlichen, Mischung aus energischen und melodischen Parts, verfeinert mit der technischen Versiertheit der Musiker, präsentiert sich uns ein wahrlich hörenswerter Song, der zukünftig auch unbedingt im Liverepertoire der Finnen aufscheinen sollte. Mit Verbitterung muss vermerkt werden, dass beim folgenden Track leider vollkommen auf die Bremse getreten wird. Wenngleich sich zu Beginn noch der groovende Midtempo-Sound bis ins Gehirn vorarbeitet, plätschert der Song anschließend bedauerlicher Weise nur noch dahin, ohne jeglichen Höhepunkt zu erreichen. Mit diesen beiden Liedern ist man dann auch schon am Ende der Fahnenstange an neuen Songs angelangt. Die zweite Hälfte wird nämlich mit Coversongs vom ehemaligen Gruselrocker ALICE COOPER und ANDREW F WILKES KRIER (???) gefüllt. Dass sich die Band mit beiden Darbietungen zurück in die 80er Jahre versetzt, soll hoffentlich keinen vagen Ausblick auf den zukünftigen Release bedeuten. Die rockigen Nummern sind zwar ganz nett aufgearbeitet und verbreiten einen gewissen Partycharme, doch sollten sie verdammt noch mal nicht auf einem CHILDREN OF BODOM-Album zu finden sein.
Ähnlich zwiespältig wie mit der Audiodarbietung verhält es sich auch mit dem Bonusmaterial in Form der Videoclips. Während „Trashed, lost & strungout“ von jeder x-beliebigen Nachwuchsband aufgenommen sein könnte, zeigt „Trashed, lost in Helsinki“ einen wahrhaft kranken Tag im Leben der Musiker. Ein netter Einfall, der alleine jedoch sicher den Kauf dieser EP rechtfertigt.
Im Grunde genommen stellt diese Veröffentlichung keine homogene Band zur Schau, sondern vielmehr haftet ihr ein Compilation-Charakter an. Somit müssen sich wohl auch hartgesottene Fans die Frage stellen, ob sich die Anschaffung dieser EP wirklich lohnt. Die beste Werbung in eigener Sache bis zum nächsten Album war es meiner Meinung nach nicht gerade.
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Beitrag vom 31.12.2004 Zurück
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