Nach zwei Demos und einer Promo legen die Münchner SYCRONOMICA nun auf Black Attakk ihr Label-Debüt vor: Die bizarre (und nicht schlecht gelungene) Berg- und Waldlandschaft auf dem Cover legt nahe, dass die titelgebenden Pfade nicht etwa durch Teletubbie-Land, sondern in die kalten Gefilde des Black Metal führen – des melodischen (Keyboard-) Black Metal, um genauer zu sein – Freunde der Trueness werden damit sicher nicht glücklich.

Gleich zu Beginn fällt die starke Produktion auf: klingt sehr sauber, das Ganze, wenn auch stellenweise schon etwas überproduziert – bewegen sich die Keyboards in hohen Tonlagen, piepsen sie manchmal etwas seltsam... Für ein Erstlingswerk dennoch beachtlich! Auch die musikalischen Fähigkeiten der SYCRONOMICAler geben keinen Anlass zum Meckern: saubere Gitarrenarbeit, solide Drums, die auch mal schön blasten, und vor allem eine ziemlich fiese Kreisch-Stimme. Das Keyboard krönt das Wechselspiel aus mystischen Passagen und Dresch-Einlagen gelegentlich mit interessanten Akzenten.
Gelegentlich, aber eben leider nicht immer: Hier gilt es, die Schwäche von „Paths“ anzukreiden. Die ruhige und die aggressive Seite SYCRONOMICAs könnten insgesamt effektvoller gegeneinander ausgespielt werden. Mit anderen Worten: Über die volle Länge der Platte gelingt es dem Songwriting nicht so ganz, die Spannung zu halten. So verlieren sich die Kompositionen doch öfters in einem (zu) zahmen Zwischending aus etwas Härte und etwas Melodie. Der Rhythmus rollt dann stetig, aber ohne wirkliche Highlights, und die Keyboards dudeln einen etwas zu unbedarften Teppich darüber.
Die genannten Qualitäten sind SYCRONOMICA deswegen aber nicht abzusprechen, und Freunde keyboardlastigen Blacks á la DIMMU BORGIR oder CRADLE OF FILTH sollten durchaus ein paar Meter auf den „Paths“ wandeln – wenn auch der Abwechslungsreichtum der genannten Bands hier nicht zu finden sein wird. Kann aber noch werden, Potenzial haben SYCRONOMICA durchaus.