Sänger, Gitarrist und Namensgeber der Band Ian Thornley führt mit seiner Band THORNLEY eine weitere kanadische Band auf den Weg zum Schotter. Die Richtung stimmt, wage ich zu behaupten, doch ob der Proviant dafür ausreicht, ist eine andere Frage.

Mit Produzenten, wie Gavin Brown (THE TEA PARTY) oder Randy Staub (THE CULT, METALLICA, MÖTLEY CRÜE) an den Reglern will man auf Nummer Sicher gehen. Zusätzliche Unterstützung im Songwriting erhielten sie von NICKELBACK-Frontman Chad Kroeger, dem sicher einiges anzulasten ist. Klingt „Come Again“ doch wie ein genauer Abdruck von NICKELBACK, mit noch weniger Mut zu Härte. Abgeschliffener, astreiner Kommerzrock. So abgeschliffen, dass man sich nach dem Anhören der Nummern kaum an etwas erinnern kann oder will, einfach Rock ohne Ecken und Kanten. Melodien, an denen sich schon viele vergriffen haben, werden auch hier wieder einmal verwurstet. Kombiniert wird dies mit einer weiteren Eddie Vedder-Imitation am Mikrophon.
Streckenweise klingt THORNLEY sehr nach „Post Grunge“, Kurt Cobain würde sich jedoch im Grabe umdrehen, reihe man seine Band in einem Atemzug mit THORNLEY.

Bei Bands wie NICKELBACK, 3 DOORS DOWN oder COLD stellt sich die Frage: „Warum noch eine dieser Bands, wenn alle nahezu gleich klingen?“. Ob sich die Hörer diese Frage ebenfalls stellen, wird sich zeigen.

Fazit: THORNLEY klingt wie eine Band, die alles daran setzt, nach oben zu kommen, ohne darauf zu achten, eine eigene Note zu setzen. Klingt etwas überproduziert und ist bestenfalls Mittelmaß, dennoch scheint der Weg bereits geebnet, fehlen nur noch ein akzeptables Video in der MTV-Rotation und eine Tour im Vorprogramm einer der oben erwähnten Bands.