Eineinhalb Jahre nach dem großen Hype rund um das Debütalbum von den KINGS OF LEON liefern die drei Predigersöhne samt Cousin bereits ihren zweiten Longplayer „Aha Shake Heartbreak“ nach. Dass nach einem derartigen Erfolg aus dem Stand der Druck groß sein würde, war klar, fast scheint es so, als ob sie das schwierige Zweitwerk einfach nur schnell hinter sich bringen wollten. Frei nach dem Motto: „Too young to die, but old is a grave“ (zu hören von den gerade mal oder noch nicht 20-Jährigen in „The Bucket“).
Dass die Followills-Fans von NEIL YOUNG, LED ZEPPELIN und den 70ern sind, wird noch immer überdeutlich, auch die Bezeichnung „Südstaaten STROKES“ wird ihnen mit diesem Album wohl erhalten bleiben. Fast sämtliche rockigeren und dynamischeren Songs (etwa „Taper Jean Girl“, „Soft“ oder „Velvet Snow“) könnten, wenn nicht Caleb Followills charakterstarke Stimme wäre, als neue Songs von den STROKES durchgehen.
Auf der anderen Seite haben die KINGS OF LEON jedoch auch einige reduzierte und besinnliche Stücke im Repertoire („Rememo“ oder „Milk“ beispielsweise), die durchaus von größerer Eigenständigkeit zeugen, auch wenn die bereits erwähnte NEIL YOUNG-Referenz auch hier unausweichlich bleibt. Ein Kuriosum in dieser Kategorie bleibt „Day Old Blues“, das mit einem gejodelten Refrain (!) aufwarten kann, was durchaus stimmig ist und dem sonst sehr zurückhaltenden Song die notwendige Dynamik verleiht.
„Aha Shake Heartbreak“ ist somit zwar nicht der überwältigende zweite Wurf und auch nicht von großer stilistischer Weiterentwicklung geprägt, aber dennoch schöner, abwechslungsreicher Retrorock mit viel Blues. Ob es ein weiterer kommerzieller Erfolg wird, bleibt noch abzuwarten, Sing-along-Tracks sind jedenfalls vorhanden und zweifellos wächst das Album auch mit jedem Mal anhören ein Stück.