Mit „eMOTIVe” legen A PERFECT CIRCLE ein Album vor, auf das wohl viele in der Musikwelt gewartet haben dürften. Erneut gibt es eine Mischung aus stimmungsvoller Popmusik, dezenten Ausflügen ins Rockige und Ambientklängen, die das gut transportiert, wo U2 langeweilig werden und die durchaus die kreative Weite und Experimentierfreudigkeit von BJÖRK erreicht.

Der Opener „Annihilation“ kann als Intro gesehen werden, bevor das äußerst gelungene JOHN LENNON-Cover „Imagine“ den Zuhörer in die Welt von A PERFECT CIRCLE entführt. Über die Herrschaften hinter dem Namen brauche ich wohl keine Worte mehr zu verlieren, da allesamt Musiker sind, die sich - jeder auf seine Weise - längst einen Namen gemacht haben. Hat man bisher in der Fachpresse zum Teil vernommen, dass das Level der Vorgängeralben nicht erreicht worden wäre, so sehe ich „eMOTIVe“ doch als mehr als gelungenes Konzeptalbum. Ein Konzeptalbum, das die weltpolitische Situation und Krieg betrachtet und kommentiert. Es wird also das Weltgeschehen aus kritischer Perspektive und stellenweise durch die Brille des Weltverbessers observiert.
Neben dem bereits erwähnten Coversong werden noch einige weitere ausgegraben – so unter anderen beispielsweise „Gimme Gimme Gimme“ von BLACK FLAG oder „People Are People“ von DEPECHE MODE. Bei letzterem bewegt sich die Band besonders losgelöst vom Bild, das das Original vermittelt. Die Interpretation des JONI MITCHEL-Songs „Fiddle and the Drum“ schließt das Album auf stimmungsvolle Art und Weise.

Auf jeden Song einzeln einzugehen und die erschaffenen Klangwelten en detail zu beschreiben, wäre eine Aufgabe, die durchaus reizvoll wäre – genauso reizvoll wie die verschiedenen Klangfarben mit denen auf „eMOTIVe“ gemalt wird, wobei dieses Review dann eine Länge erreichen würde, die ihr nicht mehr lesen wollen würdet. Verwendet eure Zeit lieber darauf, euch das Teil beim Plattendealer eures Vertrauens zu organisieren und nehmt euch dann selbst die Zeit, in die Welt dieses zeitlosen und gelungenen Werks einzutauchen.