Wer glaubt, dass es sich beim Titel dieses Albums („Ruin Jonny‘s Bar Mitzvah“) um einen Scherz handelt, hat sich kräftig geirrt - tatsächlich handelt es sich bei dieser CD um Live-Album, das bei der Bar Mitzwah eines gewissen Johnny Wixen aufgenommen wurde. Die GIMME GIMMES haben dabei jedoch keine alten, sondern neue Covers von mehr oder weniger bekannten Songs zum Besten gegeben und damit den Großteil der erwachsenen Gäste nachhaltig verstört, wie ein auf der CD enthaltenes Video vom Konzert beweist.
Die Befürchtung, dass der Band schön langsam die Evergreens zum Covern ausgehen, hat sich mit „Ruin Jonny‘s Bar Mitzvah“, dem fünften Album von ME FIRST AND THE GIMME GIMMES, bereits teilweise bewahrheitet, wer zum Teufel kennt denn schon „Delta Dawn“ oder „Superstar“? Darunter muss bekanntlicherweise der Mitgröhlfaktor leiden. Aber auch bei den bekannteren Songs lässt der Spass mittlerweile nach - die bis jetzt eingesetzte Methode (Verfremdung durch Punksound, natürlich möglichst schlampig gespielt) wird nicht variiert und dadurch schön langsam langweilig. Besser sind da die kabarettistischen Zwischenansagen, bei denen schon mal mit einem Dutzend Fans angegeben wird.
Passend zum Ereignis gibts dann auch noch „Hava Nagila“, das bekannteste jüdische Lied, einmal mit einer OFFSPRING Einlage und einmal als Weihnachtsedition. Beim Hidden Track („Seasons In The Sun“) darf dann auch mal Jonny‘s Onkel aus Frankreich ans Mikro - bereits an Kopfschmerzen laborierende Personen sollten das Anhören besser unterlassen.
Eigentlich rettet also nur der Live-Bar Mitzwah-Bonus den Spassfaktor, wer dennoch „Stairway To Heaven“ von LED ZEPPELIN, „O Sole Mio“, „Heart of Glass“ von BLONDIE oder „ The Longest Time“ von BILLY JOEL unbedingt in einer mehr oder weniger ausgereiften punkrockigen Version hören will, muss wohl hier zugreifen.