NORDAFROST - North Arise
Label: Heavy Horses Records
Nach der im Vorjahr veröffentlichten Eigenproduktion „Dominus Frigoris“ (Review hier) liegt hier eine full-length Scheibe auf meinem Schreibtisch. Da mich die MCD durchaus zu begeistern wusste, war ich entsprechend gespannt. Rasch wurde klar, dass sich musikalisch nichts verändert hat und sich die Band nachwievor hauptsächlich in der Schnittmenge eher später IMMORTAL und älterer DISSECTION bewegt. Das abgehackte, thrashige Hauptriff im zweiten Song „An Apocalyptic Philosophy“ hätte sich gut auf IMMORTALs „Damned In Black“ gemacht, wobei es mit der Produktion, wie sie auf „North Arise“ serviert wird, noch rotziger und passender daherkommt, als auf der extremst klinisch digitalen Aufnahme des genannten Albums der verschiedenen Norweger. Die akustisch abgenommenen Drums haben ein Flair, das meiner Meinung nach zu dieser Art von Musik besser passt als der sterile Klang eines durchgetriggerten Drumsets, wobei der extrem kratzig, rohe Gitarrensound ein wenig an den auf IMMORTALs „At The Heart Of Winter“ einnert. „On the Shores of Grey“ und „Dominus Frigoris“ könnten ebenso wie „Nocturnal Cult“ von der Mini auf DISSECTIONs „The Somberlain“ stehen. Beim vierten Song „Defence“ hat es mich jedes Mal aufs Neue gerissen – da sich das Stück verhältnismäßig schwach anlässt, bevor dann ein Riff, das durch recht coole Stops eine besondere Note erhält, aus dem vorhergehenden Riffing heraussticht, gefolgt von einer Melodie in bester DISSECTION-Manier, die allerdings eine zweite Stimme vertragen könnte. Als Anspieltipp würde ich noch „My Sun“ nennen, da der Song die verschiedenen Trademarks im Sound von NORDAFROST relativ gut auf einen Punkt bringt.

Generell kann gesagt werden, dass NORDAFROST ihre Songs 100-prozentig live umsetzbar arrangieren und sich eher extremem Minimalismus als bombastischen Arrangements verschrieben haben. Einen Preis in Sachen Innovation werden sie damit nicht gewinnen, aber wie schon beim Vorgänger gilt, dass jeder, der IMMORTAL nachweint und vom Black Metal der frühen 90er nicht genug bekommen kann, hier bedenkenlos zugreifen kann.

Fazit: der Name ist Programm – „North Arise“ steht drauf und nordiche Klänge sind drinnen. Neu erfunden wird nichts, ist aber auch nicht notwendig, da die Sache so rüberkommt, wie sie rüberkommen soll; Punktum.

www.nordafrost.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Amok
2. An Apocalyptic Philosophy
3. On The Shores Of Grey
4. Defence
5. Dungeons
6. My Sun
7. Dominus Frigoris
8. The Hall Of The Pagan Martyrs
9. Ruler Of A Bleak Realm
10. Dawn
Gesamtspielzeit: 40:11

Gore
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Beitrag vom 11.12.2004
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