ALGHAZANT - The Polarity Axiom
Label: Woodcut Records
Schriftzüge von Bands verraten ja viel. Einerseits, welchem Musikstil die Combo frönt. Andererseits, wie ernst sie sich und ihr Schaffen nimmt. Was bringt’s aber, wenn der Bandname schier nicht zu lesen ist? Klar ist, dass es sich bei dieser Scheibe um ein Black Metal-Album handeln muss, das verrät der Schriftzug. Unklar bleibt lange, wie diese Truppe eigentlich heißt. Bisschen rätseln, bisschen im Netz recherchieren: ALGHAZANT stellen sich uns mit ihrem aktuellen Release „The Polarity Axiom“ vor.
Jaja, da kommen einem Erinnerungen wieder in den Sinn. Wie man früher in der Schule saß, anstatt dem Lehrer zuzuhören die Schriftzüge mancher Band auf die Hefte kritzelte. Am liebsten die, die schwer waren und böse aussahen. SATYRICON und THY SERPENT etwa, beide muteten diabolisch an. Verwunderung beim Lehrer. Heute wissen wir, dass es besser gewesen wäre, dem Prediger an der Tafel zuzuhören. Hätte manchen Umweg auf dem Bildungsweg erspart. Egal. Bleiben wir bei den beiden diabolischen Bands mit ihrem Geschnörkel als Markenzeichen und finden einen fließenden Übergang zu ALGHAZANT. Warum? Ganz einfach: THY SERPENT und SATYRICON widmeten sich in ihren jungen Jahren dem traditionellen Black Metal. Schnell, gehässiger Gesang, im Vergleich zu manchen Combos heute dezente Keyboarduntermalung. In diese Kerbe schlagen ALGHAZANT ein. Die Finnen knüppeln mit Ausnahmen ordentlich drauf los, als ob es kein Morgen gebe. Jungs, das wird es aber. Öfter mal den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, hätte „The Polarity Axiom“ gut getan. Der Hörer wird zum Teil niedergedroschen, nahezu keine Auszeit zum Verschnaufen. Dafür hat ALGHAZANT aber nicht auf dezente, wie einst üblich, sondern auf die „dezentere“ Synthieklänge gesetzt. Sie stehen etwas mehr im Vordergrund und liegen im instrumentalen Stellenwert gleich auf mit dem restlichen musikalischen Gesamtgefüge. Gut so. Weniger gut ist die sehr undifferenzierte Produktion. Die acht Stücke kommen wie aus einem Brei, als ob er gerade in der Waschmaschine den Schleudergang bei 1400 Umdrehungen überstehen muss. Das schmälert die Qualität des Albums, das insgesamt gesehen Durchschnitt ist. Zu wenige charismatische Punkte, die der Scheibe eine hervorstechende Eigenständigkeit verleihen.


www.woodcutrecords.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Soulquake
2. The Herald For Reason
3. Chaos Attributes
4. Blood Beguiles Phantoms
5. Drakomorphos
6. 8th Sphere
7. With Black Aureoles
8. Forsaking The Yoke
Gesamtspielzeit: 39:54

Philipp
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Beitrag vom 03.12.2004
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