DEADSOUL TRIBE - The January Tree
Label: Inside Out
DEADSOUL TRIBE, die Band rund um Devon Graves (Ex-PSYCHOTIC WALTZ), konnte bekanntlich mit dem Zweitalbum „A Murder Of Crows“ nicht nur die Presse im Sturm nehmen und allerorts Höchstplatzierung kassieren, sondern vermochte es auch sich mit dem Album einen beachtlichen Fankreis zu erspielen respektive den bestehenden zu erweitern. Entsprechend heiß erwartet wurde dieses Album.

Würde die Band die selbst gelegte, verdammt hohe Latte halten können? Würde man in der Lage sein am Ende selbst eins drauf zu legen? Nun, so einfach ist die Sache aber nicht. Reden wir daher nicht um den heißen Brei herum – „The January Tree“ ist jedenfalls nicht in der Lage den Vorgänger zu toppen. Ist „A Murder Of Crows“ schnell ins Ohr gegangen, um sich dann zu entfalten und stets zu wachsen, so wirkt das Material auf dem aktuellen Output anfänglich ein wenig gleichförmig, ja sogar von sich selbst abgekupfert. Um die volle Qualität der Songs zu finden und zu dem Schluss kommen zu können, dass das Album eben nicht nur ein Plagiat des Vorgängers ist, und das auch, wenn sich die Opener der beiden Alben schon so stark ähneln, dass Zitieren zum Hilfsausdruck degradiert wird, bedarf es einiger Durchläufe. Der klare Vorteil, den Alben haben, die nicht so schnell zugänglich sind, ist, dass sie meist länger halten. Und das kann ich von „The January Tree“ definitiv behaupten. Es bedurfte einiger Zeit bis ich und einige Bekannte, die sich ebenso mit der Scheibe beschäftigten, hineinfanden, ebenso muss ich dem Album attestieren, einige Songs sein Eigen zu nennen, die durchaus frei eines Ablaufdatums scheinen.

Um euch einen kleinen Überblick zu geben, möchte ich auf einige der Songs eingehen. Der Opener „Spiders And Flies“ ähnelt wie gesagt „Stone By Stone“ recht stark – insbesondere was das Hauptthema betrifft. Die Parallelen zu JETHRO TULL, die Fronter und Mainman Devon Graves hörbar stark beeinflusst haben dürften, sind klarerweise ebenso wieder vorhanden – beispielsweise in „Just Like A Timepiece“. „Sirens“ besticht durch ebensolchen sirenenhaften Gesang während der Strophe und einen kraftvollen Refrain. „The Love Of Hate“ gibt zuerst die sanfte Seite der Band wieder und fasziniert durch ein aus seiner Rhythmik und aus der Monotonie heraus resultierendes, extrem hypnotisches Feeling. „Wings Of Faith“ beginnt mit einem Riff und Elektroklängen wie man sie bei RAMMSTEIN finden könnte, wäre das ganze härter produziert und läge nicht über allem das Organ von Meister Graves...

Summa summarum fehlt dem Album, um „A Murder Of Crows“ toppen zu können das gewisse Etwas; da das Material aber doch verdammt weit über dem Durchschnitt liegt und eine gute Band mit eigener Identität und zweifelsohne guten Songs am Werk ist, gibt es von mir solide 5,5 Punkte mit Tendenz nach oben – 6 wären drinnen gewesen, wenn das Album gleich auf mit dem Vorgänger gekommen wäre.

www.deadsoultribe.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Spiders And Flies
2. Sirens
3. The Love Of Hate
4. Why?
5. The Coldest Days Of Winter
6. Wings Of Faith
7. Toy Rockets
8. Waiting For The Answer
9. Just Like A Timepiece
10. Lady Of Rain
Gesamtspielzeit: 50:49

Gore
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Beitrag vom 16.11.2004
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