KEVIN DUBROW - In For The Kill
Label: Mascot
Und erneut eine Veröffentlichung, die sämtliche Kriterien erfüllt um der Kategorie "Platten, die nach Covermotiv und Songs zu urteilen auch 1985 entstanden sein könnten" vollends gerecht zu werden. Genau in dieser Ära erlebte Dubrow mit seiner damaligen Combo QUIT RIOT auch seine erfolgreichste Schaffensphase: Deren geläufigsten Smashhit "Metal Health" kann wohl auch noch heute jeder Metalfan mitsummen, war dieser doch auf zahllosen Compilations vertreten. Da seine Hauptband vor einiger Zeit aufgrund von chronischer Erfolglosigkeit das Zeitliche segnete, wandelt Dubrow nun eben auf Solopfaden.

Beim Betrachten der Tracklist stachen mir sogleich Songtitel wie "Speed King" oder "20th Century Boy" ins Auge, und siehe da: Bei den zwölf Songs auf "In For The Kill" handelt es sich tatsächlich ausschließlich um Fremdkompositionen, darunter durchaus auch Evergreens aus dem Hause DEEP PURPLE oder T-REX, aber beispielsweise auch unsterbliche Klassiker wie "Razamanaz" von NAZARETH. Wenn man sich bei der Beurteilung auschließlich auf das spieltechnische Vermögen der Akteure konzentriert, fällt es freilich schwer Kritikpunkte auszumachen, da diese routinierten Künstler naturgemäß ihre Instrumente einwandfrei beherrschen, und auch Dubrow himself erweist sich als begnadeter Vokalist. Als sonderlich experimentierfreudig kann man Dubrow und seine Mitstreiter beileibe nicht darstellen, da sämtliche Songs doch sehr an das jeweilige Original angelehnt sind.

Somit stellt sich natürlich die Frage nach dem Sinn dieser Veröffentlichung. Gut, es ist selbstverständlich kein Vergehen, seine allergrößten Faves und Inspirationsquellen mit einem Coveralbum zu würdigen. Zig Bands brachten bereits Coveralben auf dem Markt und konnten auf diese Weise auch ihre nach neuem Material lechzenden Fans bei Laune halten aber auch so manche kreative Tiefpunkte erfolgreich überwinden. Mit einem doch wesentlichen Unterschied: Solche Releases werden in der Regel erst geplant und veröffentlicht, wenn die Diskographie der jeweiligen Gruppe schon eine stattliche Anzahl an Alben umfasst und sich die betreffende Band meist um ihren weiteren Karriereverlauf im Unklaren ist. Bei "In For The Kill" handelt es sich jedoch um das Debutalbum von Kevin Dubrow & Band. Was hat wohl die Ex-QUIET RIOT-Stimme dazu bewogen, ein Werk zu schaffen, das keine einzige Eigenkompositionen beinhaltet? Meine Therorie: Vorliegendes Erstlingswerk ist als eine Art Visitenkarte zu interpretieren, um sich als Coverband einen Namen zu machen und um in weiterer Folge regelmäßige Auftritte in US-Clubs zu sichern.

Mittlerweile haben sich die QUIET RIOT (inkl. Dubrow) übrigens bereits zu einem weiteren Comebackversuch durchgerungen.

www.kevindubrow.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Burn On The Flame
2. Good Rocking Tonight
3. Black Sheep Of The Family Speed King
4. Stay With Me
5. Red Light Mama
6. Red Hot
7. Gonna Have A Good Time
8. Modern Times Rock And Roll
9. Drivin' Sister
10. Razamanaz
11. 20th Century Boy
12. Rolling With My Baby
Gesamtspielzeit: 44:12

Hutti
Weitere Beiträge von Hutti

Weitere Beiträge über KEVIN DUBROW

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 15.11.2004
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: