DISTANT THUNDER - Welcome The End
Label: Massacre Records
Mit DISTANT THUNDER startet James Rivera, seines Zeichens US-Power-Metal-Veteran und Frontmann unzähliger Bands wie HELSTAR oder zuletzt DESTINY`S END den Versuch, am glitschigen Terrain des Musicbusiness wieder einigermaßen Fuß zu fassen.

Und: Schon die ersten Momente von "Welcome The End" belegen: Rivera beherzigt das altbekannte Sprichwort "Schuster bleib' bei deinen Leisten". Das bedeutet: Das musikalische Konzept schließt wohl mehr oder weniger nahtlos an die Veröffentlichungen seiner bisherigen Formationen an. Auch DISTANT THUNDER outen sich schon früh als lupenreine (US-)Power Metal-Partie, die sich (bewusst oder auch nicht) gängiger Klischees bedient. Kraftvoller-kantiger, und vor allem dynamischer Schwermetall, der sich mit Absicht von gegenwärtigen Modeströmungen abgrenzt, und sich viel lieber auf seine alten Helden beruft, so lautet die Devise.

Also mit Sicherheit die richtige Kost für deklarierte Freundes des gepflegten US-Power Metals. Nicht nur, aber besonders das Titelstück, eine Instrumentalnummer weist sämtliche Beteiligte als wahre Könner auf ihren Instrumenten aus, was freilich auch keiner Überraschung gleichkommt, weil diese Band natürlich keine Newcomerband im herkömmlichen Sinn darstellt, sondern sich aus gestandenen Musikern mit jede Menge Erfahrung zusammensetzt.

Also alles im grünen Bereich? Nun, meiner Ansicht nach nicht ganz, denn am Organ von Rivera werden sich wohl die Geister scheiden: Auch er neigt nämlich dazu, phasenweise in all zu hohen Stimmlagen zu verweilen, was meine Geschmacksnerven ehrlich gesagt nicht sonderlich goutieren. Passend dazu ist als zusätzliches Zuckerl eine Coverversion des altbekannten ACCEPT-Gassenhauers "Restless And Wild" enhalten. Zudem mangelt es meiner Meinung nach an wirklich hervorstechenden Refrains, prägnant-mitreißend bis bomastischen Melodien, oder schlicht und ergreifend an Vielschichtigkeit, der eben doch eine hohe Bedeutung beigemessen werden muss, wenn es gilt, den Hörer richtiggehend zu fesseln, und das Verlangen zu schaffen, sich dieses Werk öfters zu Gemüte führen zu wollen. Obwohl mit "Lost In Time" gar eine (Halb-)Ballade am Start ist, hätte ein Mehr an Abwechslungsreichtum wahrlich nicht geschadet. Mir persönlich sagt dieses Album also nur teilweise zu, obwohl neben der Versierheit der Herren auf ihren Instrumenten durchaus vielversprechende Ansätze geortet werden können, die aber (in meinen Augen) zu wenig konsequent weiterverfolgt wurden. Schlecht sind die Stücke freilich auch nicht, aber oben angeführte Mankos trüben das Gesamtbild doch zu sehr.

Aber: Hierbei handelt es sich naturgemäß um eine äußerst subjektive Feststellung des Autors, das heißt Fans von HELSTAR und meinetwegen (early) ICED EARTH sei es unbenommen, eine gegensätzliche Meinung zu vertreten. Alles eine Frage des Geschmackes!

www.distantthunder1.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Day Upon You
2. I Welcome The End
3. Soulless Inventions
4. Hopeless Creator
5. Fire In The Skies
6. Distant Thunder: Beyond The Black Field Of Stars
7. Lost In Time
8. Finding My Way
9. Run With The Pack
10. Restless & Wild
Gesamtspielzeit: 46:44

Hutti
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Beitrag vom 11.11.2004
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