Nachdem mich das übertriebene Cover von „Hellbound“ eher abschreckte und ich wenig Gutes über den Vorgänger gehört hatte, erwartete ich nicht viel von der neuen NOSTRADAMEUS, und habe Anfangs nur zögerlich reingehört. Doch rückblickend muss ich zugeben, dass ich „Hellbound“ unrecht getan habe. Denn was einen auf dieser Scheibe erwartet, sind gute 45 Minuten melodischer Heavy, der NOSTRADAMEUS eine noch größere Anhängerschar garantieren wird.

Durch die elektronischen Einflüsse zündet „Hellbound“ etwas langsam, doch die Highlights des Albums, nämlich der Mid-Tempo-Banger „Your Betrayal“ und das melodische „Fight“ stechen spätestens beim zweiten Durchlauf deutlich heraus. Auch „Seven“ schafft es, einen so zu begeistern, dass man den Track auf Dauerwiederholung stellt. Das lässt einen erkennen, dass man auf der Tour mit MASTERPLAN einiges aufgeschnappt hatte. Und zwar nur das Allerbeste. Nicht nur, dass das gesamte Album abwechslungsreich ist, auch die einzelnen Songs schaffen es immer wieder, mit verschiedenen Einlagen aufzuwarten, was das Ganze um einiges komplexer macht und teilweise an BLIND GUARDIAN erinnert.

„Hellbound“ bietet vor allem melodische Mid-Tempo-Nummern, auch mit schnelleren kann man dienen wie mit dem Opener „Never Turning Back“. Nur eine Ballade, die das Bild abrundet, geht einem ab, was man allerdings kaum als Kritikpunkt nennen kann. Was einen aber sehr wohl stört, sind die misslungenen Wechsel zwischen den einzelnen Tracks. Was einen angenehmeren und schnelleren Übergang bilden sollte, entpuppt sich als mittelgroßes Ärgernis, da man sich bei jedem neuen Lied noch etwa 10 Sekunden des Vorgängers anhören muss. Wobei ich gleich die mitgelieferten Radio-Versionen von „Hellbound“ und „The Reaper’s Image“ erwähnen kann, denn der einzige Unterschied zu den Album-Versionen scheint der zu sein, dass diese ordentlich beendet wurden. Zum Glück schafft diese Störung es nicht, das Album richtig herunterzuziehen. So darf man sich auf ein weiteres, sehr gutes Power Metal-Album freuen.