REGICIDE - Viorus
Label: Bmg
Das vorliegende Werk der Oldenburger Königstöter spaltet zumindest meine Meinung in zwei Lager. Einerseits ist ihr Mix aus Orchestral und Gothic Metal sowie Parts, die durchaus einem Musical entstammen könnten, originell und hörenswert. Sie schaffen es, durch ihre eingängigen Melodien Ohrwürmer zu schaffen, die man vergebens versucht, aus seinem Kopf zu verbannen.

Andererseits verliert ihre Musik gerade dadurch etwas an ihrem Glanz. Die zum Teil schon ziemlich popigen Melodien lassen die ansonsten facettenreich und pompös angelegten Lieder etwas fahl wirken. Manche Parts der Songs sind sehr gut gelungen, andere wiederum erscheinen ziemlich vorhersehbar und unkreativ, was dazu führt, dass die Lieder manchmal etwas „zerhackt“ wirken und die einzelnen Melodieteile keine passende Überleitung ineinander finden, was aber wahrscheinlich auch daran liegt, dass REGICIDE anscheinend versuchen, Einflüsse aus möglichst vielen Musikrichtungen unter einen Hut zu bringen und dadurch möglichst viele Menschen mit ihrer Musik ansprechen wollen.

Von etwaiger Einfallslosigkeit beim Songwriting wird durch eine, an gut ausgwählten Stellen eingesetzte Violine abgelenkt (zusätzlich für die klassisch angehauchten Parts ist der Keyboarder der Band zuständig), die enorm viel Abwechslung in das Ganze bringt. So etwa bei "The Fragrance", das sich durch das meiner Meinung nach beste Duett der Platte der zwei, am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen Stimmen der Band, Frauke Richters und Timo Südhoffs und außerdem durch einen gut zur Musik angepassten uns gesellschafskritischen Text auszeichnet:
"One man decides over millions of humans
We are powerless, have to watch it
And we hear, that Government says:
„The state of war aims at prospectively freedom “ but
Will their only target be their might?"
Empfehlen würde ich auch "Mastery Dimise", das wegen des schönen Violinensolos am Anfang unweigerlich an "Herr der Ringe" erinnert. Besonders an diesen beiden Stücken merkt man, dass REGICIDE durchaus das Potenzial zu mehr haben, es aber nur richtig anwenden müssen.

Zusammenfassend, „Viorus“ ist kein schlechtes Album, nur würde vermutlich etwas mehr Komplexität besser zur Musik passen als das gewohnte 08/15-Strophe-Refrain-Schema.


www.regici.de


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Behind His Eyes
2. Funeral Of Tears
3. The Fragrance
4. Lonely Voices
5. Mastery Demise
6. An Embracing Space Part I: The Trapped And The Leader
7. An Embracing Space Part Ii: Paths Within Ourselves
8. Along The Way
9. Viorus
10. Biography
Gesamtspielzeit: 53:52

Kristina
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Beitrag vom 10.11.2004
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