EVENTIDE - Down For Regrief
Die Grazer EVENTIDE sind bereits seit einiger Zeit im österreichischen Underground aktiv. Mit „Down For Regrief“ gibt es Demo Numero zwo und nachdem mich die fünf Steirer auf dem diesjährigen Kaltenbach Open Air, sowie einem darauffolgenden Auftritt diesen Herbst im Wiener Planet Music definitiv überzeugen konnten, ließ ich es mir nicht nehmen, mich mal näher mit besagtem Vier Track-Demo auseinanderzusetzen.

Der Eindruck, den ich mir live gebildet habe, ist nach mehrfachem Hörgnuss der vier Songs kein falscher gewesen. EVENTIDE haben hörbar in den fünf Jahren ihres Bestehens ihre eigene Linie gefunden. War ich anfangs der Meinung es mit einem SENTENCED-Verschnitt zu tun haben, so belehrten mich bereits die beiden Live Performances eines Besseren und auf Tonkonserve wird das ebenso belegt. In den Songs finden sich Elemente von allem was melodisch und gut ist. Melodisch im Sinne einer Schnittmenge aus viel IRON MAIDEN und ein wenig METALLICA (Black Album – Stichwort „My Friend Of Misery“) in der Gitarrenarbeit, wohlgemerkt trotzdem einem gehörigen Schuss neuerer SENTENCED und dem nötigen Drive, wie er etwa auf BRUCE DICKINSONs „Accident Of Birth“ zu finden ist. In Richtung IN FLAMES und Co schielen die Burschen kaum, was den Hörgenuss hebt, mal Göteborg-freie melodische Kost zu bekommen. Eine gewissen Hang zu düster rockender Atmosphäre haben EVENTIDE mit den Finnen, zu deren Logo ihr Logo eine unverkennbare Ähnlichkeit aufweist, gemeinsam. Ein weiterer Vergleich hat sich mir noch aufgedrängt und ich sage gleich - schlagt mich nicht dafür – aber in den ruhigen Passagen wie stellenweise im dritten und vierten Song erinnert die Melodieführung von Sänger Kulla an eine rockige Ausgabe des Sängers der Popper PLACEBO, ohne jedoch den widerlich süßlichen Touch des letzteren in der Stimme zu haben. Nein, ihr braucht das Gesicht nicht angewidert zu verziehen, ich kann letzteren auf den Tod nicht leiden, das hier hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit, klingt aber im Gegensatz dazu cool. In der Regel sind die Vocals denen von SENTENCED Fronter Ville durchaus ähnlich.

Nachdem die Produktion, wenn auch nicht perfekt (ich weiß, ich bin ein alter Nörgler), für eine Eigenproduktion mehr als ok ist (!), gut zu den Songs passt, die Chose gepresst kommt und ihr nochdazu ein Vollfarbcover bekommt, dürfte von einer lohnenswerten Investition die Rede sein. Ach ja, der Grundsound der Aufnahme geht in etwa in Richtung des genannten BRUCE DICKINSON-Soloalbums mit einem für meinem Geschmack zu klinischen Drumsound, was nichts an der Qualität des Songmaterials ändert. Fans der genannten Bands oder anderer düster rockender Combos checken die Website der Band über den nachstehenden Link an – ihr findet dort weitere Infos und MP3-Samples. Das Demo gibt´s dort auch für 7€ zu bestellen. Worauf wartet ihr also noch?

www.eventide.at

MP3 - FILES:
See you in hell - preview (File liegt auf www.eventide.at)
Rebuilt the wick (File liegt auf www.eventide.at)

5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. See You In Hell
2. Pain Addicted
3. Taste The Blade
4. Rebuilt The Wick
Gesamtspielzeit: 16:39

Gore
Weitere Beiträge von Gore

Weitere Beiträge über EVENTIDE

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 09.11.2004
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: