DIMENTORIUM - Seed Of Vengeance
Label: Eigenproduktion
Eins dieser Ein-Mann-Black Metal-Projekte: „All music written and performed by / All lyrics and story written by Philipp Nörtersheuser”. Es wäre keine Schande unter dieser Aufgabenlast zusammenzubrechen, siehe JUDAS ISCARIOT und viele andere, ja beinahe schon logische Konsequenz für das Erspinnen egomanischer, halbgarer Zeitverschwendung in CD-Form. Umso löblicher, dass „Seed Of Vengeance“ angesichts genannter Umstände fast schon Veröffentlichungsreife besitzt, sowohl in Produktion, als auch im ambitionierten und abwechslungsreichen Songwriting, welches sich auf melodischen, pseudo-orchestralen Black mit einer gewichtigen Portion Power Metal spezialisiert hat, dominiert von bombastischen, teils schrillen Keyboards und einer ungewöhnlichen Vocal-Melange: Philipp selbst ist für die schwarzmetallischen und gesprochenen, sein RA’S DAWN-Kollege Olaf Reimann für die cleanen Vocals zuständig, dazu gesellt sich noch eine gewisse Kathrin für die Liv Kristine-Parts. Für alle gilt in etwa das gleiche: überzeugend und variabel, aber ein, zwei Takes hätte man noch riskieren können. Dafür steht die Produktion wie eine Eins, die Gitarren klingen schön verwaschen aus dem Hintergrund, die Drums sind recht ideenreich und denken gar nicht daran als rhythmisches Beiwerk unterzugehen, die omnipräsenten Keys nerven nur selten und über allem thront eben eine ungewöhnliche Sangesvielfalt, die DIMENTORIUM richtig Charakter verleiht. Minimal aus der Reihe tanzen „Fear The Dragon“ und „Reap The Storm“, die vor allem dank Kathrin zusätzliche, vielleicht explizitere Gothic-Einflüsse Richtung klassische PARADISE LOST aufweisen, ansonsten mögen BAL-SAGOTH als noch adäquatester Vergleich herhalten, die fairerweise auch im Infozettel auftauchen. Während „Prologue“ lediglich ein Intro à la EMPERORs „Alsvartr“ darstellt, wurde „The Resurrection“ dem älteren Werk „Chaos Realm“ entnommen und variiert gleichermaßen gewagt wie virtuos ein Thema aus der klassischen E-Musik, ich glaube Mussorgskij, verdammt cool das, und was für eine Bestätigung für das duale System der Musik-Recycelung!

Die CD-R mit kopiertem Cover (typische b/w Nebellandschaft) gibt’s für mehr als faire 5 € inklusive Porto auf der Homepage.

www.dimentorium.de


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Prologue
2. Invade Their Realm
3. Let The Dead Arise
4. Fear The Dragon
5. Reap The Storm
6. The Resurrection
Gesamtspielzeit: 30:47

Tobias
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Beitrag vom 07.11.2004
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