Junge, neue Bands haben ja oft ein Problem: Sie müssen für ihre Musik den Dreh finden nicht als Plagiat angesehen zu werden. Gelingt nicht immer. Denn meistens werden diese Newcomer mit alt-eingesessenen Truppen verglichen. Umso überraschender ist es, wenn eine Band schon von Anfang an den Aha-Effekt schafft. „Aha, das ist ja mal was Interessantes, was Neues“. Das lässt sich bei SLEEPINGODSLIE aus München sagen, die mit ihrem aktuellen Album „Phlegma“ am Start sind. Was diese Band nun ausmacht? Kurze Erklärung: Es ist der verwaschene, rohe Metal als musikalische Grundlage, die durch einen unkonventionellen Gesang angereichert wird. Unkonventionell dahingehend, dass Sänger David Eggersh eine außergewöhnliche Akzentuierung in der Aussprache benutzt. Er bedient sich in den Strophen dabei den HipHop-, Reggae- und Rap-Elementen; jedoch singt er seine Weisen nicht in abrupten Satzfragmenten ins Mikro, sondern behält einen angemessenen Grad an Flüssigkeit bei. Er kann aber auch anders, wenn er melancholische Momente anstimmt. Denn auch das kann die ansonsten druckvolle Band: Elegie versprühen („Knows Everything“). Sehr gut, was im Resümee gesehen mit „Phlegma“ rauskommt. In dieser Symbiose aus rohen Riffs und diesem Gesang abseits des bisher Dagewesenem entstand ein geradliniges Metal-Album, das keinen Funken an Anachronismus aufkommen lässt. Das, was viele andere junge Bands eben nicht schaffen. Mehr davon, SLEEPINGODSLIE.
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Beitrag vom 05.11.2004 Zurück
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