ROTTING CHRIST - Sanctus Diavolos
Label: Century Media
ROTTING CHRIST sinnt mittlerweile eine fixe Größe in der Dark Metal-Szene geworden. In Griechenland unerreichbar, entwickeln sie ihren Sound auf jedem Album weiter und bleiben aber stets ihren Wurzeln treu, was den wenigsten Bands gelingt. Die bereits im Jahre 1987 gegründete Formation ist nach dem Ausstieg von Gitarrist Costas auf ein Trio geschrumpft und hat mit „Sanctus Diavolos“ ihr neuntes Werk am Start. Widmen wir uns nun also dem neuen Longplayer der Griechen und sind gespannt, ob die Mannen rund um Bandleader Sakis (Vocals, Gitarre, Keyboard), Andreas am Bass und Themis hinter der Schießbude, ihren genialen Vorgänger „Genesis“ gerecht werden.

Aufgenommen und produziert wurde „Sanctus Diavolos“ vom Bandgründer Sakis himself in den SCA Studios in seiner Heimat Athen. Der endgültige Mix wurde im allseits bekannten Fredman Studio in Göteborg von niemand Geringerem als Fredrik Nordström (DIMMU BORGIR, ARCH ENEMY, IN FLAMES etc.) vorgenommen. Der Opener lässt Parallelen zum ersten Song des Vorgängers „Genesis“ erkennen: wütende schnelle Gitarrenparts wechseln sich mit zerhackten, extrem ungewöhnlichen Strophen inklusiven Chören ab. Trotzdem kann man „Visions Of A Blind Order“ als Black Metal-Geschoss aller erster Klasse bezeichnen – typisch ROTTING CHRIST eben. Allgemein ist „Sanctus Diavolos“ ein sehr atmosphärisches Album mit Hauptaugenmerk auf die vielen Keyboardklängen geworden. Der Rohling gehört nicht zu der Sorte CDs, welche man nach dem ersten Durchlauf problemlos in die Kategorie gelungen und nicht gelungen einordnen kann. ROTTING CHRIST stehen für extrem verschachtelte, anspruchsvolle Dark Metal-Mucke mit vordergründlichen Black Metal-lastigen Einflüssen. Track Nummer drei „Athanai Este“ zeigt etwa einmal mehr, wie vielschichtig und eigenständig man selbst nach acht regulären Alben klingen kann. Blastbeats übersät mit Chören, eine zugegeben ungewöhnliche Mischung, findet man bei „You My Cross“. Eine sehr gewöhnungsbedürftige Nummer, welche sich aber spätestens nach einigen Durchläufen zum absoluten Hammer-Track entwickelt. Doch „Sanctus Diavolos“ glänzt nicht nur durch schnelle Songs. „Sanctimonius“ ist ein langsames Stück, welches mit tiefen Cello-Klängen unterstrichen wird und extrem schleppend aus den Boxen quillt. Mit tiefer Stimme wird hier ein sehr ruhiger Song demonstriert. In dieselbe Kategorie zählt der Titelsong „Sanctus Diavolos“, der mit gesprochenen Vocals beginnt und welcher durch einen Chor getragen wird. Begleitet wird die Stimme lediglich durch die Drums. Danach setzt die Gitarre ein und das Stück entwickelt sich zu einer treibenden Mid-Tempo-Nummer. Stakkato-mäßige Riffs findet man bei „Tyrannical“ und man wird vor allem durch die gute abwechslungsreiche Instrumentalisierung überrascht. Die Produktion des neuesten Werkes von ROTTING CHRIST ist glasklar und lässt beim besten Willen keine Wünsche offen.

Unterm Strich bleibt ein sehr anspruchsvolles Dark Metal Album, welches Fans von ROTTING CHRIST auf keinen Fall enttäuschen wird. Ob „Sanctus Diavolos“ nun tatsächlich an die Qualitäten seines Vorgängers anknüpfen kann sei dahin gestellt. Was zählt ist die Musik des neuen Werkes und diese kann sich durchaus hören lassen.

www.rotting-christ.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Visions Of A Blind Order
2. Thy Wings Thy Horns Thy Sin
3. Athanati Este
4. Tyrannical
5. You My Cross
6. Sanctimonious
7. Serve In Heaven
8. Shades Of Evil
9. Doctrine
Gesamtspielzeit: Sanctus Diavolos (48:41)

Gunther
Weitere Beiträge von Gunther

Weitere Beiträge über ROTTING CHRIST


CD-Bewertung
0 Stimmen [LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  




Beitrag vom 03.11.2004
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: