JOHN FURSCIANTE verwöhnt die, die von ihm verwöhnt werden wollen, wie kaum ein anderer Musiker: Da werden in kürzester Zeit so viele Songs aus dem Ärmel gepokert, wie einige seiner Kollegen im ganzen Kleiderschrank nicht finden können.
Wir sind jetzt also beim Vorgeschmack auf das Full-Length-Album „Inside Of Emptiness“, dargebracht in Form von vier Songs, produziert von Ian MacKaye. Kein Platz für sinnlose Spielereien, nur das Essenzielle, also Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug, findet hier seine Daseinsberechtigung. Die Produktionsdauer von nur zwei Tagen lässt da wohl nicht viel Spielraum übrig, doch war sicher nicht Zeitdruck in irgendeiner Form verantwortlich für den eher kurzen Studioaufenthalt, denn für unser Arbeitstier war es sowieso „more like a vacation than work“.
Es sind keine großen Neuigkeiten auf dieser EP zu finden, in gewohnter Manier werden Herbstspaziergänge durch verlassene Parks gemacht, dabei ein bisschen übers Schicksal sinniert und die Großmeister des Existenzialismus zu Rate gezogen. Man kennt ihn ja schon, JOHN FRUSCIANTE, der Gefühl für Melodien hat und weiß, seine Stimme passend erklingen zu lassen. So kann sich der aufmerksame Zuhörer über neues Schönes des RED HOT CHILI PEPPERS-6-Saiten-Bedieners freuen, doch scheint dieses Werk ihn selbst wieder einmal sehr mitgenommen zu haben: Gesungen wird über die Bedeutungslosigkeit an sich, Vergänglichkeit und Ängste. Musikalisch werden all die Befürchtungen traurig-schön begleitet und führen dann wohl doch noch alles zum Guten – zumindest für den Musikhörer.