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HEART - Jupiter’s Darling
Label: Eagle Records / Edel |
Schon mal „Almost Famous“ gesehen? Ein ganz brauchbares MusicBiz-Movie von Cameron Crowe um die fiktive Band Stillwater und deren Aufstieg in den ausklingenden Siebzigern. Den Soundtrack dazu – also hauptsächlich die Stillwater-Songs – stammen vom Schwesternpaar Ann und Nancy Wilson, letztere ist mit dem Regisseur verheiratet. Des Weiteren bilden die Wilsons den Kern von HEART, gegründet gegen Ende des Vietnamkriegs in Kanada, wohin Ann ihrem fahnenflüchtigen Freund gefolgt war und Nancy ihrer Schwester. Zurück in den Staaten konzentriert man sich auf das millionenfache Verticken von Platten, was bis in die Mitte der Achtziger auch vorzüglich funktioniert. Seitdem erscheinen in unregelmäßigen Abständen Alben, denen selbstverständlich nicht die frühere Aufmerksamkeit zuteil wird, schon gar nicht in Europa, wo die Ladys samt jeweiliger Besetzung nie nachhaltigen Eindruck schinden konnten. Daran wird sich natürlich nichts mehr ändern, womit einzig festzuhalten wäre, dass auch „Jupiter’s Darling“ bedenkenlos dem kleinen aber loyalen Kreis Höriger kredenzt werden kann, obwohl das Ganze nur extrem selten rockt. Schuld daran sind die vorzüglichen Lyrics, die auf Jungspunde wie mich einen selten reifen Eindruck machen und sich hauptsächlich mit Liebe und so Zeugs beschäftigen. Logisch, dass da instrumental nicht pausenlos auf die dampfende Kacke gehauen werden kann, was jüngeren, ungeduldigen Semestern - und zu denen zähle auch ich - über die knappen 70 Minuten schon gelegentliches Gähnen abnötigt. Musikliebhabern über 30 hingegen werden die Feinschmecker-Refrains und -Hooklines als erstes auffallen, gefolgt vom kernigen Gesang Anns. Später dann die instrumentale und ergo klangliche Vielfalt. Stilistisch wird viel, grob katalogisiert, Singer/Songwriter-Stoff, ein paar schnellere (Hard)Rock-Nummer und ein bisschen Folk/Country geboten – immer im HEART-Kontext, nie ein gewisses Niveau unterschreitend, nicht mal eintönig, aber etwas beherrscht. Ach ja, Mike Inez (ALICE IN CHAINS-Überlebender) hat den Bass eingespielt, was hier nur der Vollständigkeit halber Erwähnung finden soll.
www.heart-music.com
5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Make Me 2. Oldest Story In The World 3. Things 4. The Perfect Goodbye 5. Enough 6. Move On 7. I Need The Rain 8. I Give Up 9. Vainglorious 10. No Other Love 11. Led To One 12. Down The Nile 13. I’m Fine 14. Fallen Ones 15. Lost Angel 16. Hello Moonglow 17. How Deep It Goes 18. Fallen Ones (acoustic) Gesamtspielzeit: 68:32
Tobias Weitere Beiträge von Tobias
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Beitrag vom 20.10.2004 Zurück
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