DUSTSUCKER präsentieren auf ihrer neuen Scheibe „Rock‘n‘Roll Sniper“ soliden Punk‘n‘Roll. Vom Sound her würde mensch der Band durchaus eine skandinavische Herkunft zutrauen, auch wenn die Deutschen als große Vorbilder etwa MOTÖRHEAD oder TED NUGENT nennen.
Das alles zusammen ergibt schließlich Rock der schnelleren, energetischen und leider auch primitiveren Sorte.
Die Mehrzahl der Songs fährt ordentlich und bringt sicher die Tanzfläche in Schwung, auch die Melodien können sich durchaus sehen lassen, so etwa bei den Songs „Live To Be Burnt“ oder „Word Of The Damned“. Dennoch gibt's auf „Rock‘n‘Roll Sniper“ kaum etwas, was mensch nicht schon tausendmal gehört hätte. Noch dazu fehlt die Abwechslung, kein Song sticht hervor - Höhepunkte sucht mensch vergeblich. Da verwundert es dann auch nicht, dass kaum eine Melodie für längere Zeit hängenbleibt. Nur der Opener und Titeltrack „Rock‘n‘Roll Sniper“ kann mit einem griffigen Refrain aufwarten.
Die einzige weitere Abwechslung aus dem breiigen Einheitssound bietet der Song „Damned Boys“, der die mangelnde Bandbreite des Gesanges und damit auch des Talents des Sängers gnadenlos offenlegt. Dieser kann zwar deftig gröhlen, was zu allen anderen Songs hervorragend passt, bei „Damned Boys“ wirkt dies über weite Strecken eher verstörend, schließlich wird er dabei nur von einer Akustikgitarre begleitet. Damit ist dieser Track wohl der entbehrenswerteste der Platte und noch dazu um mindestens zwei Minuten zu lang.
So bleibt dieses Album eine durch und durch zwiespältige Angelegenheit - der Sound ist nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Sicherlich Mitschuld daran trägt Produzent Claus Grabke, der mit den ALTERNATIVE ALLSTARS ja auch nicht gerade für tiefschürfende Musik bekannt ist. Wem das egal ist und wer auch auf Abwechslung verzichten kann, darf hier dennoch zugreifen.