DORO - Classic Diamonds
Label: Afm Records
Madame Pesch meldet sich mit einem von den Medien interessiert beäugten, neuen Release zurück. Wie bereits von einigen Genre-Kollegen vorgezeigt, wurden einige Klassiker in Orchesterversionen umarrangiert. Was „Classic Diamonds“ aber auf den ersten Blick (das erste Hören) von den Orchesterkollaborationen anderer Herrschaften unterscheidet, ist, dass hier alles akustisch ist. Ok, kommt jetzt nicht mit dem Argument digitaler Aufnahmetechnik, undsoweiter. Nein, hier gibt es Madame Pesch, die frohlockt wie eh und je, ein Orchester, akustische Gitarren, Schlagzeug und Bass. (Ok, gewonnen, der Bass ist verstärkt…)

Ein Blick auf die Tracklist zeigt, dass es zu Beginn ein paar Klassiker aus der WARLOCK-Ära gibt, inklusive dem Gassenhauer „All We Are“, bei dem nicht mal der wunderbare 80er Sound des Schlagzeugs aus der Originalversion vermisst werden dürfte.
Der Opener „I Rule The Ruins“ kommt äußerst reizvoll daher, und dass Balladen wie „Für Immer“ oder „Undying“ (inklusive Latino-like Trompeteneinsatz) durch echtes, anstatt eines synthetischen, Orchesters nur gewinnen können ist ohnehin klar.
Der dritte Track ist ein gewagtes, aber durchaus gelungenes Unterfangen, nämlich eine Coverversion des JUDAS PRIEST-Evergreens „Breaking The Law“. Vermag man sich einer Berührung der Götter und einer Eigeninterpretation zu öffnen, dann überzeugt die Version hier voll und ganz. Die stimmtechnische Unterstützung von Udo Dirkschneider (U.D.O., Ex-ACCEPT) wird für manche schwer verdaulich sein, fügt aber einen rauen Aspekt hinzu, der das ganze ein Stück weniger glatt erscheinen lässt und den Rock-Charakter ein wenig wahrt.
„Let Love Rain On Me“, der sechste Song machte es gleich noch auf eine gleichnamige EP und ist eine wohlklingende, poppige Nummer, die an so manche der älteren Sanges-Diven erinnert. „Burn It Up“ ist schließlich eine flott dahinstampfene Nummer, bevor das eher flache „I´m In Love With You“ ein wenig runterzieht.

Zum Teil erinnert das Arrangement an die legendären „Classic Rock“-Compilations, für die unsterbliche Hits wie „Bohemian Rhapsody“, „Whole Lotta Love“, „Paint It Black“ oder „Eye Of The Tiger“ neu arrangiert und vom London Symphonic Orchestra gespielt wurden. Zu hundert Prozent haben die Neuversionen der Songs auf „Classic Diamonds“ nicht den Tiefgang der Versionen auf der soeben genannten Compilation, schaffen es trotzdem in die Kategorie „gelungen“.

Bei wem sich bis jetz kein Interesse zeigt, für den ist die Sache sowieso gelaufen, alle anderen schenken der etwas anderen Metal goes Orchester-Scheibe mal Gehör – hier steht nicht nur indirekt unplugged drauf, sondern es ist auch drinnen. Prädikat: reizvoll.

www.doropesch.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. I Rule The Ruins
2. Metal Tango
3. Breaking The Law
4. All We Are
5. Für Immer
6. Let Love Rain On Me
7. Burn It Up
8. Tausend Mal Gelebt
9. I'm In Love With You
10. Always Live To Win
11. Undying
12. Love Me In Black
13. She's Like Thunder
14. The Last Goodbye
15. The Final
16. Let Love Rain On Me (video)
Gesamtspielzeit: 55:03

Gore
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Beitrag vom 10.10.2004
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