EXCREMENTORY GRINDFUCKERS - Fertigmachen Szeneputzen
Mit „Fertigmachen Szeneputzen“ bescheren uns die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS das definitiv längste Grind-Album aller Zeiten. 71 Songs (die mit Hilfe von Vier-Sekunden-Tracks am Ende der CD auf 99 Titel aufgestockt werden) in gut 74 Minuten stellen dies eindrucksvoll unter Beweis. Wobei es sich auf eben genanntem Silberling nicht um herkömmlichen Grindcore handelt. Auf „Fertigmachen Szeneputzen“ werden allseits bekannte Schlager und Kommerznummern in ein lustiges bizarres Grindcore-Gewand gesteckt. Diese Scheibe macht aus einem langweiligen Familientreffen eine feucht-fröhliche GRINDFUCKERS-Party – mit Garantie!

Die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS bestehen lediglich aus zwei Personen: Rob und Him zeichnen für die Vergewaltigung radiotauglicher Songs verantwortlich. Mit Hilfe eines Drumcomputers und der weiblichen Stimme einer gewissen Miriam werden alte Gassenhauer wie zum Beispiel „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Sweet Home Alabama“ zu „Ein Grind, ein guter Grind“ und „Sweet Grind Alabama“ umgedreht. Was im ersten Moment etwas einfallslos zu sein scheint, zaubert dem Hörer spätestens bei Nummern wie „Ungrind My Heart“ (Original „Unbreak My Heart" von Celine Dion) oder „Mexicore“
ein Lächeln auf die Lippen. Auch die Interpretation der METALLICA-Klassiker „Enter Sandman“ und „For Whom The Bell Tolls“ sind nicht von schlechten Eltern und überzeugen mit einer gehörigen Portion Humor und dem einen oder anderen musikalischen Kabinettstück. Udo Jürgens bekommt bei „Greiscore 666“ sein Fett ab und wird gehörig durch den Kakao gezogen (Zitat: „Mit 66 Jahren, da ist mein Leben rum. Mit 66 Jahren, da bringe ich mich um…“). Die Texte weichen zwar nur minimal von den Originalen ab, ergeben aber teilweise mehr Sinn und sind auf jeden Fall um einiges hörenswerter. Musikalisch gesehen bekommt man hauptsächlich thrashigen High-Speed-Grindcore, gepaart mit Death Metal-Einflüssen, geboten. Ansonsten werden alle musikalischen Register gezogen, um der Originalversion gerecht zu werden. Vom verrückten Dreiviertel-Takt („Güllepille“) über primitive Dancebeats („I Like My Grindcore“) bis hin zur RAMMSTEIN-Verarschung („Neue Deutsche Sozial Härte“) findet man hier aus (fast) jeder musikalischen Richtung einen Beitrag. Alle zwei bis fünf Songs bilden unglaublich witzige Interludes die Übergänge zwischen den jeweiligen Nummern. Einziges Manko ist, dass sich das High-Speed-Grindcore-Geholze wie ein roter Faden durch das gesamte Album zieht und mit der Zeit etwas eintönig wirkt. Doch die erstklassige Produktion entschuldigt dafür den einen oder anderen Ausrutscher.

Die einzige Frage, die hier offen bleibt ist, ob die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS auch live dieses hohe Level an Unterhaltung halten können. Allen von Euch, die in der nächsten Zeit eine Party feiern oder einfach mal richtig ablachen wollen, sei diese CD ans Herz gelegt. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie. So soll es sein.

www.excrementory.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Prelude: Szene Putzen
2. Intro
3. Back In Anal Territory
4. Interlude: Wauzi
5. Marder, Hund Und Schwein
6. Mexicore
7. Interlude: Segel
8. Grindfuckers
9. Im Graben Vor Mir
10. Interlude: Muße
11. Grindcore Joe
12. How To Make A Grind
13. Grind Gehört Zu Core
14. Interlude: Pilze
15. Excrementory G.punkt
16. Zlatcore
17. I Like My Grindcore (grindcore)
18. Interlude: Harry’s Po
19. Verdammter Grindcore
20. Grindcore(a)sozialprodukt
21. Interlude: Yippie
22. Karamba Karacho Ein Grindcore
23. Neue Deutsche Soziale Härte
24. Kraft Zum Leben
25. Da-da-da (party Remix)
26. Enter Madman 1
27. Enter Bluesman 2
28. Interlude: Tee
29. Greiscore 66(6)
30. Wann Spielt Ihr Endlich Wieder Grindcore?
31. Interlude: Puppen
32. Ungrind My Heart
33. Interlude: Schnee Im Koppe
34. Thrash Is Fresh
35. Grindfuckers Lügen Nicht
36. Güllepille
37. Interlude: Schlüpfer
38. Burner
39. Das Haar
40. Interlude: Das Ende
41. For Whom The Shit Rolls
42. Grindcore Jack
43. The Meshuggles – Yellow Breed Machine
44. Mr. Grind
45. Interlude: Fahrschein
46. Dröhnung Light
47. Supermarket Knight
48. Grindcore Machen Lohnt Sich Nicht, My Darling
49. Interlude: Muße Chocolat
50. Grindcore For The Masses
51. Sweet Grind Alabama
52. Idiotic
53. Der Turmkacker
54. Anitas Tod
55. Interlude: Ballerboost
56. I Will Always Ultra
57. Grindfuckers Out Of Hell
58. Grindcore Im Gummiboot
59. Nebelmacht – Ganz In Grind
60. Interlude: Schipse
61. Another Grindcore Of Us
62. Ganz In Grin(reprise)
63. Entengrind
64. Ein Grind, Ein Guter Grind
65. Grindcore Is Love
66. Interlude: Petersilie
67. 71 Hallo Bomme
Gesamtspielzeit: 73:59

Gunther
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Beitrag vom 08.10.2004
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