Anfangs als von KILLING JOKE und CHRISTIAN DEATH beeinflusste Afterpunk-Band unter dem Namen CONTRADICTION gestartet, erinnert heutzutage nicht mehr allzu viel an diese frühen Einflüsse. Seit dem Namenswechsel kann man die Spanier, die in ihrem Heimatland schon für METALLICA eröffnen durften, eher mit den Landsmännern von HEROES DEL SILENCIO vergleichen. Vielleicht ist der Gitarrensound von CIRCUS etwas gothiclastiger, in etwa zu vergleichen mit PARADISE LOST zu Zeiten von „Draconian Times“ aber härtemäßig bewegt man sich in ähnlichen Gefilden wie die ebengenannten, auch der Gesang tendiert eher in die Rock-Richtung. Eine weitere Ähnlichkeit zu Spaniens bekanntestem Rockexport sind die spanischen Texte, was manche Hörer verschrecken mag, CIRCUS für wieder andere dadurch aber umso interessanter machen kann, wie bei mir geschehen. Wie ich bei HEROES DEL SILENCIO, TIERRA SANTA und nun CIRCUS bemerkt habe, übt der spanischsprachige Gesang einen ganz speziellen Reiz aus, was diese Gruppen von englisch singenden Bands abhebt.

Ob CIRCUS nun auf internationaler Ebene soviel Erfolg einfahren können wie einst die HEROES DEL SILENCIO wage ich zwar zu bezweifeln, obwohl ich es ihnen von Herzen gönnen würde. Ich glaube einfach, dass die HEROES DEL SILENCIO seinerzeit unheimliches Glück hatten, so bekannt zu werden, und dass sich das nicht so einfach wiederholen lässt. Man sehe sich nur MÄGO DE OZ an: In Spanien landen ihre Alben an der Spitze der Charts, hier bei uns kennt sie fast kein Mensch. Und ich fürchte, dass CIRCUS genau dasselbe Schicksal erleiden werden. Nichtsdestotrotz ist den Jungs ein erstklassiges Debütalbum gelungen.