V.A. - Fenriz Presents The Best Of Old School-black Metal
Label: Peaceville Records
Aufgepasst, Herrschaften! Hier können Neulinge im schwarzmetallischen Bereich einiges lernen. Ich meine hiermit Herrschaften, die „die Grüne“ als die erste DIMMU BORGIR bezeichnen und für die die britischen Sanguino-Romantiker CRADLE OF FILTH und die genannten Norweger die einzigen Black Metal Bands sind. Gefallen wird euch das, was es auf dieser Compilation zu hören gibt, möglicherweise nicht, aber, um ein wenig „Kultur“ zu bekommen oder zumindest, um die metallische Allgemeinbildung zu erweitern, sollte das hier ein guter Tipp sein. Einige der Songs wird der eine oder andere zumindest durch Coverversionen kennen, weswegen ich diese Parallelen der Vollständigkeit halber dazu erwähnen möchte.

Zusammengestellt wurde diese Compilation von niemand geringerem als DARKTHRONE-Drummer Fenriz. So gibt es also als Intro „Winds of the Black Godz“ von den Kanadiern BLASPHEMY, bevor es von SARCOFAGO eins über die Rübe gibt. Der eine oder andere wird die Band zumindest durch den von SATYRICON gecoverten Song „INRI“ kennen.

Danach zeigen CELTIC FROST wo der Death Metal begonnen hat und wo OBITUARY ihr Riffing herhatten. Einige werden überrascht sein, beim keyboardbegleiteten Mittelteil Parallelen zur Harmonieführung langsamerer NILE-Songs zu hören – vielleicht ist das Aha-Erlebnis ja ein Anreiz sich mit den Wurzeln des Genres zu Beschäftigen. Mit „Sluts Of Hell“ von NATTEFROST steht ein Song jüngeren Datums an der Reihe, der aber in das Konzept der Platte durchaus hineinpasst, bevor mit MERCYFUL FATEs „Evil“ ein absoluter Edelstein schwarzen Heavy Metals an der Reihe ist. Ihr denkt an METALLICAs „Garage Days Revisited“? Genau, das Stück fand sich im Medley, das die Amis der dänischen Legende um Frontman KING DIAMOND gewidmet haben.

Im Anschluss lassen es SODOM mit „Burst Command ´til War“ knallen, und auch dieser Song wurde bereits gecovert und zwar von IMPALED NAZARENE für deren „Rapture“ Album. Die Ungarn TORMENTOR sollten jedem Black Metaller mit ein wenig Background ein Begriff sein. Schließlich haben sie mit ihrem „Anno Domini“ Album einen Genre-Klassiker veröffentlicht. Wobei der für diese Compilation ausgewählte Song bereits von DISSECTION gecovert wurde und auf dem legendären Nordic Metal-Sampler und der „Where Dead Angels Lie“-EP veröffentlicht wurde. Zu guter letzt steuerte Vokalist Attila Csishar die Vocals für MAYHEMs „De Myteriis Dom Sathanas“ Album bei.

Bei den Norwegern AURA NOIR handelt es sich wieder um eine Band jüngeren Datums. Deren Song „Blood Unity“ passt aber, abgesehen vom Veröffentlichungsdatum genauso ins Konzept hinein. Ach ja, um den Informationsgrad dieses Reviews ein weiteres Stückchen raufzuschrauben, sei erwähnt, dass AURA NOIR die Band ist, bei der der jetzige MAYHEM-Gitarrist Blasphemer zuvor gewerkt hat.

DESTRUCTION werden wohl auch jüngeren Fans ein Begriff sein, da diese momentan wieder hoch im Kurs liegen. Die „alten Sachen“ werden allerdings wieder Wenigeren bekannt sein, wenngleich „Curse The Gods“ eines ihrer bekanntesten Stücke ist, welches übrigens auch gecovert wurde und zwar auf „Under The Blade“, dem zweiten Streich von DEFLESHED.
Die Schweizer SAMAEL brauche auch wohl kaum vorzustellen. Deren Debüt „Worship Him“ ist ebenso in die Kategorie Genre-Klassiker einzuordnen, der Song „Into The Pentagram“ sollte allerdings wenn nicht vom Debüt selbst, dann in seiner Neu-Version von der „Rebellion“-EP bekannt sein.

Mit BULLDOZERs „Whisky Time“ werden die Ohren derjenigen, die nur von modernen digitalen Produktionen verwöhnt sind, auf eine harte Probe gestellt. Aber ich sage jetzt, alles scheißegal, der Song rockt, hat starke VENOM-Parallelen und man sieht beim Hören dieses Song richtiggehend vor dem geistigen Auge einen Plattenspieler auf dem das Teil gespielt wird.

Die letzten fünf Bands der Compilation stellen einige der bekanntesten Genrevertreter dar. Wer MAYHEMs „Freezing Moon“ nicht kennt, und sich als dem Black Metal zugetan ausgibt, der gehört ohnehin .. egal, lassen wir das. Das Stück ist in der raren Version, die ebenso auf dem Nordic Metal-Sampler zu finden war, mit Ex-Frontman Dead vertreten. Die CELTIC FROST-Vorläufer HELLHAMMER stellen auch für zwartbesaitete Ohren eine harte Probe dar und das ist gut so, wir sprechen hier schließlich nicht von aktuellem Charts Metal, sondern von Metal einer Epoche, in der das, was diese Bands machten noch extrem war. Insidern brauche ich über diese Band nichts zu erzählen, alle anderen gehen sich mal ihre Pflichtwatschen beim Lauschen abholen.
BURZUM sind wohl die umstrittenste Band auf der Compilation müssen aber der Vollständigkeit halber auf jeden Fall vertreten sein. Mit „Ea, Lord of the Deeps” ist ein Song vom Debüt vertreten, der den Begriff roh wohl recht gut umsetzt.

Die beiden honorigsten und wohl wichtigsten Akteure auf diesem Sampler kommen zum Schluss. VENOMs „Warhead“ ist ein Klassiker vor dem Gehörnten und das Requiem zum Schluss in Form von BATHORYs „Dies Irae“ stellt wohl einen würdigen Abgesang für den kürzlich verschiedenen Quorton (R.I.P.) dar und verdient es, dass danach nichts mehr kommt und es als letztes Wort stehenbleibt.

´Nuff said – lay down your souls for the gods rock´n´roll.

www.peaceville.com

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Tracklist:
1. BLASPHEMY - Winds of the Black Godz
2. SARCOFAGO - Sataniv Lust
3. CELTIC FROST - Dawn of Megiddo
4. NATTEFROST - Sluts of Hell
5. MErCYFUL FATE - Evil
6. SODOM - Burst Command Til War
7. TORMENTOR - Elisabeth Bathory
8. AURA NOIR - Blood Unity
9. DESTRUCTION - Curse the Gods
10. SAMAEL - Into the Pentagram
11. BULLDOZER - Whisky Time
12. MAYHEM - The Freezing Moon
13. HELLHAMMER - The Third of the Storms
14. BURZUM - Ea, Lord of the Deeps
15. VENOM - Warhead
16. BATHORY - Dies Irae
Gesamtspielzeit: 71:31

Gore
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Beitrag vom 02.10.2004
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