IQ - Dark Matter
Label: Giant / Spv
Die neue IQ verfügt nicht - wie ihre zahlreichen Vorgänger - über einen besonders zugänglichen Charakter. Zum einen ist sie gewagt strukturiert: auf den episch-bombastischen Opener mit gut elf Minuten folgen drei normal dimensionierte Songs und das 24minütige „Harvest Of Souls“, das inhaltlich, in mehrere zusammenhängende Parts unterteilt, ähnliche Absichten verfolgt wie DREAM THEATERs „Six Degrees Of Inner Turbulence“, wabert allerdings zu beliebig dahin, verärgert zwischendurch mit einer sehr kitschigen Passage und versagt letztendlich darin die Aufmerksamkeit komplett auf sich zu fokussieren, was gelegentlicher Langeweile Vorschub leistet und generell den Sinn solch anachronistischer Mammutwerke in Frage stellt. Zum anderen nehmen sich die Prog-Briten in technischer Hinsicht heuer eigenartigerweise etwas zurück: Die diesbezüglichen (solistischen) Fähigkeiten des Quintetts sind unbestritten, treten auf „Dark Matter“ jedoch zeitweise allzu bescheiden in den Hintergrund, zugunsten Peter Nicholls’, dessen zauberhafte Stimme zum führenden Instrument des Albums avanciert. Die Kompositionen sind insgesamt zu gleichförmig geraten und ihre geringe Zahl fördert diesen Eindruck noch zusätzlich, mit Ausnahme von „Sacred Sound“, das atmosphärisch und qualitativ mit dem Besten früher MARILLION konkurrieren kann, man denke an „Market Square Heroes“ oder etwa „Chelsea Monday“. Eine Leistung, an die in der Folge nicht mehr angeschlossen werden kann, was allerdings nicht darüber hinweg täuschen kann, dass „You Never Will“ und „Born Brilliant“ gefälligen Artprog mit angemessener Produktion bieten, lediglich Song zwo verliert sich ebenfalls in leichter Belanglosigkeit. So richtig störend wirken die aufgezählten Kritikpunkte in letzter Konsequenz eigentlich nicht, weshalb sich der Interessierte von dieser übertrieben negativen Rezension auf keinen Fall abschrecken lassen sollte…

www.gep.co.uk/iq


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Sacred Sound
2. Red Dust Shadow
3. You Never Will
4. Born Brilliant
5. Harvest Of Souls
Gesamtspielzeit: 55:20

Tobias
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Beitrag vom 30.09.2004
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