CROPMENT - Spiral Of Violence
Label: Fast Beast Entertainment / Eigenvertrieb
Eine Schweizer Grindtruppe mit ihrem zweiten Longplayer. Von den linksdrehenden, humanistischen Texten über die Cover- und Bookletgestaltung bis zur Vermarktung in Eigeninitiative und natürlich der Musik: CROPMENT sind so was von Grind, dass es beinahe schon verboten gehört. Das Intro ist nicht allein dazu da, die Spielzeit in die Länge zu ziehen, nein, zu einleitendem Originalton Martin L. Kings spielen Akustikklampfen von PINK FLOYD angehauchte Melodien, die erwartungsgemäß mit den fiesen Death Metal-Riffs des unmittelbar folgenden, ersten Songs konterkariert werden – ein hübscher Knalleffekt. Was folgt, macht schon einmal eindeutig klar, worauf sich CROPMENT spezialisiert haben: Rhythmisch zockt man stets schön schnellen Old School-Grind, dessen Schwedenstahl-Riffs gelegentlich auch richtig melodisch sein dürfen, angeführt von naturbelassenen Vocals, welche recht abwechslungsreich die gesamte Bandbreite von Grunts bis Growls und echt viehischem Grindgesang abdecken. Eingerahmt von den interessanten, aber nicht allzu spektakulären Tracks „Bloody Innocence“ und „Ethnic Genetic“ besticht „Day By Day“ mit einem grandiosem Aufbau und kranker Stimmung. Richtig bemerkenswert wird’s mit „Cold As Blood“, bei dem ein richtig langes Solo spendiert wird und das ansonsten ständig zwischen leicht zähem Mid-Tempo-Death und temporeichem Grind pendelt und dem folgendem „Atheistic Thoughts“, das sich partiell gar nach DISSECTION anhört. Beim Titeltrack gönnt man sich zu Anfang einige coole Samples bis erneut der Grind regiert; hier immer wieder ausgebremst von doomigen Passagen, was prima funktioniert und darüber hinaus die genreuntypische Gesamtspielzeit von unfassbaren 46 Minuten erklärt. Erst zu „Hypnotic Mass Suggestion“ haben CROPMENT einige Probleme, die meist über vier Minuten langen Songs kompetent komplett auszufüllen, obwohl auch hier wieder ein cooles Solo am Start ist. Recht clever hingegen war, mit „Nuclear Holocaust“ den Studiopart der Scheibe zu beschließen – der Song killt in etwa genau so gut wie „Day By Day“ und formuliert den Death Grind CROPMENTs am repräsentativsten. Die Produktion passt ebenfalls und kann dem in jeder Beziehung gelungenem Album das Wasser reichen, mit Ausnahme vom Live-Rausschmeißer „Fear Of Death“, der soundtechnisch logischerweise etwas abfällt. Sowohl Grind-, als auch Death Metal-Getreue mit Hang zum gemäßigt Experimentellen können praktisch blind drauf los kaufen.


www.cropment.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Stream Of Justice (intro)
2. Bloody Innocence
3. Day By Day
4. Ethic Genetic
5. Cold As Blood
6. Atheistic Thoughts
7. Spiral Of Violence
8. Hypnotic Mass Suggestion
9. The Age Of Terrorism
10. Nuclear Holocaust
11. Fear Of Death (live)
Gesamtspielzeit: 46:42

Tobias
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Beitrag vom 28.09.2004
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