 |
DEADSOIL - The Venom Divine
Label: Lifeforce Records / Soulfood |
Das Metalcore-Genre explodiert zur Zeit wie Mitte der Neunziger der Black Metal, jeden Monat tauchen plötzlich dutzende Bands quasi aus dem Nichts auf, um vom großen HATEBREED-Kuchen zumindest von der Schlagsahne zu naschen. Jetzt muss wie üblich die Spreu von Weizen separiert werden - mindestens noch ein, zwei Jahre lang - bis sich rechtzeitig zum Ausbruch des nächsten SubTrends einige wenige Glückliche etabliert haben. Ob DEADSOIL zukünftig auf dem kommerziellen Niveau HEAVEN SHALL BURNs oder CALIBANs agieren können, hängt allein von ihren Labels ab, musikalisch stehen sie der nationalen Konkurrenz in Nichts nach, wenngleich DEADSOIL etwas eindimensionaler klingen.
Der Genuss von „The Venom Divine“ verzögert sich zunächst um eine gute Minute durch ein noisig-industrielles, namenlos-obsoletes Intro, bevor der mal schnelle, mal schleppende Opener Lust auf mehr macht. „The Promise“ und „History Retold“ neothrashen sich hernach recht hardcorelastig durch die Gehörgänge – die gängigen Genrezutaten beherrscht der deutsche Fünfer perfekt. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass DEADSOIL ihren Reiz aus der ständigen Kontrastierung von Mid- und Uptempo ziehen, was der Härte nur gut tut. An sämtlichen Beteiligten gibt’s aber auch gar nichts auszusetzen: Shouter Weber lässt sich selten beirren und verharrt das gesamte Debut über in ultrabrutaler Stimmlage, die gelegentlichen dezent cleanen Zwischenparts im Refrain mal ausgenommen. Das Gitarrenduo Pracht / Basten rifft ebenso erbarmungs- und pausenlos; der Drummer sorgt für eine nicht allzu stumpfe Rhythmik. Es dauert bis „Hate“ bis etwas Melodie aufkommt und das Album rechtzeitig in Sachen Abwechslung die Kurve kriegt, unterstützt vom NoiseCorler „Hellsphere“. Die makellose Produktion äußert ihre schwedische Herkunft (Berno Studio zu Malmö) deutlich im Gitarrensound und begnügt sich im Übrigen damit, möglichst druckvoll zu klingen. Die für ein Debut mehr als freche Spielzeit von 35 Minuten inklusive Intro, erweist sich als extrem dynamisch und logischerweise kurzweilig, hätte jedoch aus bekannten value-for-money-Gründen mit den Songs der voran gegangenen Mini aufgewertet werden können.
www.deadsoil.net
Beitrag vom 26.09.2004 Zurück
|
|