EQUIMANTHORN - Second Sephira Cella
Label: Displeased Records
EQUIMANTHORN fungiert als unregelmäßiger Zeitvertreib für ABSU-, MELECHESH- und THE SOIL BLEEDS BLACK-Leute, die hier ihre Vorliebe für komplett gitarrenlose „occult ambient music“ ausleben, und das seit bereits 1993, damals noch allerdings als alleinige Spielwiese für ABSUs Proscriptor. Wie bei Ambient nun mal so üblich, gehorchen die Kompositionen nicht gängigen Songschemata und können darob auch nicht mit deren Maßstäben bewertet werden. Überhaupt wird hier auf Benotung verzichtet, denn subjektiver als „Second Cephira Cella“ kann Musik kaum wirken.

Konzeptionell widmen sich die insgesamt sieben Beteiligten – wie überraschend – sechstausendjahrealten sumerischen Fabeln und Ritualen; und wer die letzte ABSU sein Eigen nennt, der weiß, welchen Wert Proscriptor ebenfalls auf die äußere Erscheinung seiner Werke legt. Dementsprechend finden sich im Booklet Linernotes, Anleitungen zum Hören („These recorded efforts should only be listened to under the influence of candlelight“) und hübsche Graphiken. Eine perfekte Kulisse für die ambitionierten Tracks, in denen tatsächlich, trotz der teils modernen Instrumentierung, ein recht archaisches Flair inne wohnt und welche zumindest die Illusion von Authentizität suggerieren – wenn man sich für die Thematik interessiert und sich darauf einlässt.

Während die ersten Tracks reine Introfunktion besitzen und im Wesentlichen aus wabernden Bässen und Texten im Flüsterton bestehen, gesellen sich mit „Rule Of Utukagaba“ erstmals original summerische Elemente zur Musik, hauptsächlich die Buzuki, ein Saiteninstrument. Überhaupt lebt das Album vom Kontrast originärer nahöstlich-vorchristlicher Klänge mit sterilen Synthesizern, die das Gerüst der fast 70 Minuten bilden. „Refulgent Splendour” zum Beispiel setzt hingegen größtenteils auf perkussive Klänge, was ziemlich gut funktioniert, später wiederholt wird und der Scheibe das Mindestquantum an Abwechslung injiziert. Ausschließlich „Sephira Tephirot“ begnügt sich mit bloßer Elektronik. Wenn sich so etwas wie eine Kulmination abzeichnet, dann bei „He Who Makes The Name Of Masshu Abundant“, wo erstmals richtige Melodien mit Beats fusionieren und eine Art Eingängigkeit entsteht. Zu einer Konsumentscheidung gelangt man erst nach mehreren Durchläufen, alle, die sich seit jeher darüber hinaus explizit für den ideellen Background von ABSU und MELECHESH interessieren, können getrost blind zuschlagen.

www.equimanthorn.com

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Tracklist:
1. Entrance To The Ancient Flame
2. To Enter The Tower Of Shadows
3. Rule Of Utukagaba
4. Refulgent Splendour
5. Sephira Tephirot
6. Mists Over Masshu
7. Sixth Throne Of Asaru
8. Fashioning The Winds Of 7
9. He Who Makes The Name Of Masshu Abundant
10. Where The Watchers Mourn (...and Dance)
11. Nindinugga Nimshimshargal Enlillra
12. Reflections Of The Last Rays Of The Moon
Gesamtspielzeit: 69:33

Tobias
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Beitrag vom 24.09.2004
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