Die verzauberten Briten werden von der heimischen, kommerziell unterwanderten Fachpresse momentan abgefeiert wie damals der Messias, was einzig mit dem nationalen Mangel an kompetenten Black/Death-Truppen vernünftig begründet werden kann, denn THE ENCHANTED gehen allenfalls als durchschnittlicher Newcomer mit einigen vielversprechenden Ansätzen durch die gesamteuropäische Qualitätskontrolle des Extremen. Ähnlich wie bei AKERCOCKE, bei welchen das Quartett sein 2002 erschienenes, selbst distributiertes Debut produzieren ließ, schwankt der Sound der Band zwischen Traditions-Death und purem Schwarzstahl mit einem Hauch Melodie ab und an, wobei der Death Metal sich zu keiner Zeit das Ruder aus der verwesenden Hand nehmen lässt. Allerdings reihen sich THE ENCHANTED härtetechnisch zwei Kategorien unter AKERCOCKE ein.

Seit der Gründung 1997 haben sich THE ENCHANTED auf ihr Inselparadies einschließlich seiner nordirischen Kolonie limitiert, vor allem was die Livepräsenz anbelangt; mit der erstmals offiziell gelabelten, neuen EP „For Those Who Fall…“ wagt man sich nun mit stilistisch etwas angestaubten aber anständig ausgetüftelten Songs gen Kontinent vor. Allerdings klingen die vier Tracks wie vor 15 Jahren aufgenommen, was den Puristen von Welt zwar erfreuen wird, letztlich jedoch auf bloße Budgetarmut zurückzuführen ist. Die Grunts und der sporadisch eingesetzte Cleangesang sind sehr variabel, geradezu omnistilistisch, und die beiden Grunzer Tony und Robb sparen nicht mit prägnanten, treffsicheren Riffs, hinter denen die Leistungen des Bassers und des kürzlich ausgestiegen Drummers jedoch deutlich zurückbleiben.

Soviel zum Eröffnungstrio der EP, beim letzten Song „Under The Hall Of The Moon“ stimmt nämlich alles zur Gänze, man hat einen Refrain der Extraklasse komponiert, spielt plötzlich sehr schwedisch und Text und Melodien bilden harmonisch einen epischen, prägnanten Viking Metal-Song, in der Tradition von ihr wisst schon wem.