Mit „Dissimulated“ präsentieren uns die Steirer ARS MORIENDI ihr fünf Track-Debüt-Album, welches in Eigenproduktion zwischen Dezember 2003 und März dieses Jahres im heimischen Neonsound Production Studio aufgenommen wurde. Christian Keimel (Drums), Michael Wegleitner (Vocals, Rhythmus Gitarre), Heiko Ernstreiter (Lead Gitarre) und der neue Bassist Tom Iberer mussten den im Eigenvertrieb geplanten Veröffentlichungstermin des Öfteren wegen soundtechnischen Unstimmigkeiten verschieben. Doch nun ist „Dissimulated“ definitiv zu haben und wird alle Fans des „Fucking Thrash Metal“
(Eigendefinition der Band) begeistern.

Widmen wir uns nun den fünf Stücken auf der gut siebenundzwanzigminütigen Scheibe. Wenn man das Intro im ersten Track „Endless Silent Sleep“ hören will, muss man schon den Lautstärkeregler ziemlich weit nach rechts drehen, um dies wahr zu nehmen. Doch das ist nicht von Nachteil, denn ARS MORIENDI legen nach dem knapp einminütigen Intro mit Vollgas los und so kann man die Lautstärke ohne schlechten Gewissen auf eben genanntem Level lassen. Denn „Endless Silent Sleep“ besticht durch die exzellenten Gitarrenriffs, immer wieder kehrende Breaks und Michaels abwechslungsreiche Vocals. Das darauf folgende „Crossing The Line“ beginnt mit einer Midtempo-lastigen Passage und entpuppt sich jedoch als lupenreiner schneller Thrash/Death Metal-Song. Schlagzeug und Bass tragen auch zum Einen oder Anderen groovigen Teil bei. Bei „Dark Crusade“ und „Fainted I Am Blind“ stechen vor allem die zweistimmigen Gitarrensoli heraus, welche der Musik einen herrlich atmosphärischen Touch verleihen. Den Höhepunkt kann man in Form des letzten Titels namens „God`s Oppresive Arms“ bewundern. Der Song fängt mit den eben erwähnten zweistimmigen Gitarren an und legt danach sofort ein Killerriff nach, das jeden eingefleischten Metaller zum Headbangen animieren sollte. Das Geheimnis dieser genialen Nummer liegt im Abwechslungsreichtum: schnelle Riffs wechseln sich mit melodischen Passagen ab. In der Mitte von „God`s Oppresive Arms“ wird der metallische Reigen durch zwei akustische Gitarren unterbrochen, welche eine traumhafte Stimmung erzeugen. Danach folgt ein Midtempo Teil, welcher mir doch glatt die Tränen in die Augen treibt. Wieder einmal kann Michael durch seine hoffnungslos depressiven schreienden Vocals das Szenario entscheidend unterstreichen. Diese achteinhalb Minuten allerfeinster Metal haben es in sich und man nützt hier wirklich jede Sekunde aus, um den Hörern zu zeigen, wie sehr die österreichische Szene lebt!

„Dissimulated“ ist ein gelungenes abwechslungsreiches „Fucking Thrash Metal“ Album geworden, welches der Band hoffentlich den wohl verdienten Durchbruch bzw. Plattendeal einbringen wird. Daumen hoch!