DEMAGOGUE - Nihil Obstat
Aus London kommen Frank (Lead Vocals, Gitarre), Martin (Backing Vocals, Gitarre), Mark (Bass) und Drummer Simon, kurz DEMAGOGUE genannt. Nach ihrer im November 2002 aufgenommenen Promo CD „Broken Father“, präsentieren uns die Jungs von der Insel zwei Jahre später ihre selbst produzierte vier Track EP „Nihil Obstat“.

DEMAGOGUE bedeutet so viel wie „Volksverhetzer“ und das dürfte auch das Motto ihrer Musik sein. Was relativ harmlos und sogar angenehm in Form eines akustischen Gitarrenparts auf dem ersten Song „Litany Of Scorn“ beginnt, entpuppt sich letztendlich zu einem messerscharfen schweren und ebenso gefährlichen Thrash Metal Geschoß, welches zwischendurch den einen oder anderen Black/Death Metal Einfluss aufblitzen lässt. Dennoch ist vor allem eben genannter Opener nicht von schlechten Eltern und animiert durch den einen oder anderen groovigen Part sogar zum respektvollen Mitwippen des Oberhauptes, Headbangen wäre dann doch etwas übertrieben. In dieser Tonart geht es auch im darauf folgenden Track „Pure Hatred“ weiter, welcher vor allem durch die immer wieder kehrenden atmosphärischen Gitarrenparts und ein recht akzeptables moshiges Riff zu überzeugen weiß. Doch danach ist Schluss mit lustig und es wird ordentlich aufs Gaspedal gedrückt. „Broken Father“ ist der einzige Song, welcher den Sprung von der Promo-CD auf die neue EP geschafft hat. Dies merkt man auch am Sound. DEMAGOGUE schaffen es mit ihren musikalischen Fähigkeiten eine derart hasserfüllte, aggressive Stimmung zu erzeugen, dass man selbst die Ruhe in Person zur Weißglut bringen könnte. Vor allem die Vocals kreischen und krächzen derart derb, dass man gegen die kurze Spielzeit von zwanzig Minuten, was für vier Songs total in Ordnung geht, eigentlich nicht viel einzuwenden hat. Der Rausschmeißer „Contemplation To Despair“ führt uns einmal mehr irre, indem der Song, ähnlich dem Opener, extrem ruhig und harmlos beginnt. Doch anscheinend liegt den Jungs doch etwas an ihrer Hörerschaft und so ist „Contemplation To Despair“ der mit Abstand harmloseste Song in Sachen Härte und bewart den Fan vor unkontrollierbaren Gewaltausbrüchen. Musikalisch gesehen kann man DEMAGOGUE noch am ehesten zwischen TESTAMENT und POSSESSED mit einer gesunden Portion Eigenständigkeit ansiedeln. Ein Minuspunkt ist das Coverartwork, auf welchem man nicht wirklich etwas Sinnvolles erkennen kann.

Unterm Strich bleibt eine vier Track EP, welche Fans von rauer hasserfüllter Thrash Metal Mucke sicherlich nicht enttäuschen wird. Vor allem die kalte schaurige Produktion unterstreicht einmal mehr, dass „Nihil Obstat“ nichts für schwache Gemüter ist. Obwohl die Songs durchaus akzeptabel sind, fehlt ihnen das gewisse Etwas. Dennoch, wem es gefällt soll zugreifen!

www.thedemagogue.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Litany Of Scorn
2. Pure Hatred
3. Broken Father
4. Contemplation To Despair
Gesamtspielzeit: 20:00

Gunther
Weitere Beiträge von Gunther

Weitere Beiträge über DEMAGOGUE

CD-Bewertung
1 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
2 Stimme(n)
Durchschnitt: 4
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 12.09.2004
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: