Für einen klassischen ADAM WEST-Song nehme mensch eine ordentliche Portion Rock‘N‘Roll, etwas Garagen-Sound und wahlweise entweder Punk oder Stoner Rock. So, oder mit Hilfe einer Menge bekannter Namen wie BLACK SABBATH, THE STOOGES, MC5 oder den MISFITS, lässt sich das soundtechnische Universum dieser Washingtoner Band am ehesten abstecken.

Die feucht-fröhliche Wiederentdeckung längst vergangener Jahrzehnte scheint kein Ende zu nehmen, wobei es ADAM WEST nicht bei einer Wiederentdeckung bewenden lassen, sondern gleich noch eine Handvoll von Coversongs (beispielsweise „Neat Neat Neat“ von THE DAMNED, „Psycho Therapy“ von den RAMONES oder „Supernaut“ von BLACK SABBATH) einstreuen - „Hi-Balls Are Rolling“ ist auch kein weiteres reguläres Album der Band, sondern eine Sammlung von Songs aus den Jahren 1999-2001, die nicht auf Alben erschienen sind. Trotz dieser Zeitspanne (und den damit einhergehenden häufigen Besetzungswechseln) und der Tatsache, dass diese Songs eigentlich nicht auf einer LP gemeinsam erscheinen sollten, beweisen die Tracks eine übergroße Kontinuität und Ähnlichkeit - von großer Abwechslung kann hier nicht die Rede sein.
Dass ADAM WEST dennoch den Rock‘N‘Roll im Blut haben, kann mensch unmöglich leugnen. Hervorstechend sind dabei die Leistungen des Sängers, dessen wandlungsfähige, dabei jedoch immer verrauchte Stimme niemals deplaziert oder gar peinlich wirkt.

Kritikpunkte bleiben nichtsdestotrotz die mangelnde Eigentständigkeit, die besonders bei den unzähligen Covers auffällt, und ein etwas zu durchschnittlicher Sound, herausragende Songs fehlen fast vollständig. Besser zu Gesicht stehen der Band trotzdem aber die schnelleren Punk‘N‘Roll Kracher wie etwa „Yr Days Are Numbered, Motherfucker“.

Der langen Schreibe kurzer Sinn: „Hi-Balls Are Rolling“ rockt ehrlich und rechtschaffen - Abwechslungsreichtum und Tiefgang inkludiert das noch lange nicht.