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CATTLE DECAPITATION - Humanure
Label: Metal Blade |
CATTLE DECAPITATION wurden 1996 in San Diego, Kalifornien gegründet. Nach etlichen Line-up Wechseln bilden nun Travis Ryan (Vocals), Josh Elmore (Gitarre), Troy Oftedal (Bass) und Michael Laughlin (Drums) den Kern der Truppe. Mit „Humanure“ präsentieren uns die vier Gore-Grind beziehungsweise Death Metal Maniacs bereits ihr fünftes Album, das zweite via Metal Blade Records. Produziert wurde der Silberling dieses Mal von Bill Metoyer, welcher unter anderem bereits mit Größen wie SLAYER, WASP und SIX FEET UNDER zusammengearbeitet hat. Weiters sind auf diesem Album die Ex-CATTLE DECAPITATION Mitglieder Gabe Serbia (inklusive der Bandmitglieder seiner Combo namens THE LOCUST) und Scott Miller als Gastmusiker mit von der Partie.
Schon das extrem kranke Cover von „Humanure“ lässt erahnen, was den Hörern musikalisch erwartet. Mit der Bösartigkeit von CANNIBAL CORPSE, der Ekelhaftigkeit von CARCASS und der politischen (Un-)Korrektheit von NAPALM DEATH prügeln sich CATTLE DECAPITATION durch neun brutale Songs plus einem bedrohlich langsamen, schaurigen Intro („Scatology Domine“). Dazu kommt noch das zehnminütige Outro namens „Men Before Swine“, welches den Livemitschnitt eines Schweins auf seinen letzten Metern bis zur Schweinskopfsülze beschreibt. Dies zeigt einmal mehr, dass die vier Amis Aktivisten gegen Tierquälerei und bekennende Vegetarier sind. Der Inhalt der Texte handelt keinesfalls von stumpfer Gewaltverherrlichung, wie man es von so manchen Grind-Kapellen gewohnt ist. Kernthemen sind die Schändung der Erde, die Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen und die ungerechte Behandlung von Tieren. Kommen wir nun zur Musik der Kalifornier. Das Tempo von „Humanure“ liegt in höheren Gefilden und wird von Blast Beats sowie von technisch versierten Gitarrenläufen unterstrichen. Sänger Travis Ryan grunzt und schreit, was das Zeug hält. Ein Manko ist der Abwechslungsreichtum, welcher etwas zu kurz kommt. Als Anspieltip kann man „Chummified“ nennen. Der Track dauert drei Minuten 43 Sekunden und bringt es in dieser Zeit genau auf den Punkt. Hier wird jede Sekunde ausgenutzt, um die Gunst des brutalen Death Metal mit Grind Einflüssen stilvoll zu repräsentieren. Auch das darauf folgende „Applied Human Defragmentaion“ zählt zu den Highlights der Langrille. Vor allem die Gitarren fallen auf, da man den einen oder anderen Ansatz einer Melodie erkennen kann. Der Titeltrack „Humanure“ ist zwar auch nicht von schlechten Eltern, doch das Riff gehört nicht gerade zu den Originellsten. Die übrigen Tracks plätschern so vor sich hin, sind durchaus hörbar, doch es fehlt ihnen das bestimmte Etwas.
Unterm Strich bleibt eine durchschnittliche Extrem Metal Scheibe, welche vor allem von Fans des kompromisslosen Death/Grind Metal verehrt werden wird. CATTLE DECAPITATION glänzen in erster Linie durch ihre in den Lyrics verbreiteten Botschaften und ihrer guten Spieltechnik. Lediglich an den Songstrukturen sowie in der Eigenständigkeit beziehungsweise im Abwechslungsreichtum muss noch etwas Arbeit investiert werden.
www.cattledecapitaion.com
Beitrag vom 28.08.2004 Zurück
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