GODÜS - Hell Fuck Demon Sound
Label: Xtreem Music Records
Allein der Titel der CD dieser mir bisher unbekannt gebliebenen Formation macht einen stutzig. Wer nennt ein Album schon "Hell Fuck Demon Sound"? Nun ja, man soll ja nicht nach dem Titel sondern nach der Musik urteilen. Aber auch hier war ich erst mal überrascht. Mehr als eine Minute des ersten Tracks sind recht schrille und undurchschaubare Töne, gespielt wahrscheinlich von Keys und Gitarre. Dann setzt der eigentliche Song ein, in sich selbst aber beinahe noch undurchschaubarer als dieses Intro zuvor. Sehr dicht produzierter Sound, der sich leider etwas selbst im Weg steht, beherrscht das Klangbild. Das Gegröle ist sehr tief und unverständlich, aber gleichzeitig auch einzigartig und irgendwo interessant. Alles wirkt irgendwie recht verwirrend. Hie und da vernimmt man wieder einen Lacher, hört einen Schrei oder ähnliches.

So geht es dann aber auch weiter, zwar sind nicht alle Stücke so unklar, aber ein klarer roter beziehungsweise schwarzer Faden zieht sich durch das Album. Es ist nämlich Black Metal der rauen Art, der den Hörer erwartet. Wirklich vergleichbar aber dennoch nicht, da GODÜS sich ganz bewusst von allem ein wenig abgrenzen. So ist die Musik, wie es bei den großen Vorbildern ja nicht gerade üblich war, durchaus Bass-lastig und auch die Vocals sind nicht die eines typischen Black Metallers. Außerdem präsentiert man sich ungemein Facettenreich (für eine Black Metal Band). Die Palette geht von sehr seltsamen, undurchschaubaren Stücken bis hin zum richtigen Black Metal-Stampfer. Es kann aber durchaus einmal vorkommen, dass man dabei auf fröhlich klingende Melodien im Hintergrund stößt, die einen kurz etwas unglaubhaft erstarren lassen, und bis man es dann realisiert hätte und darauf hört ist es auch schon wieder vorbei damit und es wird schön weiter geknüppelt.
Genau das ist auch die Stärke dieser Scheibe: Man ist zu jedem Zeitpunkt gespannt darauf, was nun wohl kommen mag und GODÜS geben auch immer wieder eine Kleinigkeit preis, sodass diese Spannung aufrechterhalten wird.
Schwächen hingegen sind die etwas zu unklar ausgefallene Produktion, in der leider recht viel untergeht und die Länge des Albums. Etwas mehr als 30 Minuten ist nicht sonderlich viel und meines Erachtens hätte es hier ruhig noch zumindest 10–20 Minuten weitergehen können.

Schlussendlich bleibt der Hörer überrascht zurück, wie man den Titel "Hell Fuck Demon Sound" nur so authentisch vertonen kann, wie es hier von dieser spanischen Band geschah. Für mich ist also dieser Silberling ein ziemlich interessanter geworden, und für "open minded" Black Metal Hörer dürfte dies meiner Meinung nach auch zutreffen.

www.godus.cjb.net


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Megatomic Nightmare
2. Hell Fuck Demon Sound
3. Storm Of Bullets
4. Atomic Condemnation
5. Tear Your Soul Apart
6. War, Blood & Agony
7. We Are Godüs
8. Triumphant Gleam (darkthrone Cover)
Gesamtspielzeit: 32:07

shark
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Beitrag vom 23.08.2004
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