THE ANIMATRONIC - Linked To
Label: Eigenproduktion
Vor manchem Review sitzt man da und weiß gar nicht wie Anfangen. Das geht jedem professionellen Journalisten täglich so. Er grübelt darüber nach, wie er den Einstieg schreiben soll. Der ist das A und O, daran orientiert sich der Rest des Artikels, quasi der rote Faden. Der fehlt bei THE ANIMATRONIC. Ihr Album „Linked To“, auf dem Cover in Lautschrift verewigt, ruft gemischte Gefühle hervor.
Sehen wir es so. Machen wir zur Besprechung aus der Musik zwei Über-Komponenten. Nehmen wir das Instrumentale an sich, das Songwriting. Das ist ganz okay. THE ANIMATRONIC lassen sich einiges einfallen. In ihrer Mischung aus elegischem Gothic, über Thrash und Death Metal-Stil finden sich etliche interessante Komponenten. Mal gönnen die vier Musiker dem Hörer eine Pause in melancholisch-getragenen Passagen, bevor sie daraufhin wieder losknüppeln. Das Ganze ist recht sauber gespielt, könnte dennoch hier und da etwas mehr Dampf vertragen. Widmen wir uns nun der zweiten Über-Komponente, dem Gesang. Da mangelt es noch gewaltig. Dominik Fode am Mikro mit klarem Gesang lässt einem die Nackenhaare zu Berg stehen. Kein sauberes Organ, das könnte fast jeder Popstars-Anwärter mindestens genauso gut. Wenn Fode in dieser Lage singt, verkommen die Lieder zu Moritaten. Pathetisch stammelt er seine Weisen daher, ohne Konstanz, seine Stimme bricht zu oft weg. Sorry Jungs, aber dieser Gesang verleiht Eurer Mucke keinen wirklichen Akzent, um es anständig auzudrücken. Legt Dominik Fode das Schalterchen des Verzerrers um, singt also rau-aggressiv, dann klingt die Sache schon besser – auch, wenn sich beide Gesangsarten im Zwischenspiel gegenüber stehen.
Der Hörer ist ohnehin verwirrt, wenn er in die Scheibe einsteigt. Lied eins, „Tränen aus Blut“, ist in Deutsch gesungen und kommt in Rock-Manier daher. Danach geht es in der Mischung eben aus Gothic und Death Metal in unterschiedlichen Tempi weiter. Mit dem letzten Lied, „Empty“, verabschieden sich THE ANIMATRONIC mit einer Ballade. Die ist noch ganz in Ordnung, wenn die Ballade auch eher eine Moritat ist.


www.the-animatronic.de


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Tränen Aus Blut
2. Bad Lies
3. Everywhere
4. Animatronic
5. Sünde
6. Nightcrawler
7. Dreams
8. Rain
9. Suicide
10. Empty
Gesamtspielzeit: 52:29

Philipp
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Beitrag vom 10.08.2004
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