WEB OF WYRD - A Seedy Sowing For A Tinsel Harvest?
Label: The Smithery
Die Homepage der Band wyrd.veryweird.com sagt schon voraus, was man zu erwarten hat: seltsame Musik von zwei Schweden namens Morgan und Anders. Auch das Artwork und Booklet sind nicht gerade konventionell gehalten und zeigen fantasy-mäßige Trolle, sonstige Gestalten und wirre Farbkollagen. Das Intro "Like The Bell Which Tolld" unterstreicht die Seltsamheit von "A Seedy Sowing For A Tinsel Harvest", eine an Gollum aus Herr der Ringe erinnernde Stimme spricht dies, spricht das, ehe es dann in CRADLE OF FILTH-Manier losgeht. Die Musik lässt sich am besten als eine Mischung aus Black und Folk Metal bezeichnen, wobei die Riffs und das Drumming oft sehr Power Metal-lastig sind. Die Flöten und anderen folkigen Elemente passen eigentlich wunderbar, aber die Mischung ist doch relativ eigenartig. Vor allem das Gekreische des Sängers ähnelt einem bösartigen Troll oder Kobold, wobei oft unfreiwillige Komik entsteht - es könnte sich auch um Pumuckl oder den blauen Klabauter handeln. Auf den ersten Blick und vielmehr beim ersten Hören mag man aufgrund der Andersartigkeit und Wirrheit schon etwas verschrocken sein, aber nach und nach gewöhnt man sich an den Gesang und man erkennt die durchaus bunte und interessante Kombination von Black, Folk und Power Metal. Gewöhnungsbedürftig bleibt es zwar, aber sind nicht gerade die nicht so a-typischen Alben die interessantesten?

Viel Keyboard, Folkelemente, Gekreische, das von Dani Filth inspiriert sein könnte, aber eher irischen Kobolden zugehörig scheint, Doublebass-Orgien mit Power Metal-Gesang, Chöre - all das findet man auf "A Seedy Sowing For A Tinsel Harvest?". WEB OF WYRD präsentieren eine interessante, gut gemachte Basis, wobei aber manches noch nicht bestens umgesetzt und unausgegoren oder schlicht zu schräg wirkt...aber ich trotzdem sechs Punkte vergeben muss, weil mich das Chaos einfach übermannt hat! Erwähnenswert ist noch das Booklet mit Zeichnungen, theatralischen Lyrics und sogar einem Kochrezept. Ob die CD unter bewusstseinserweiternden Substanzen entstanden ist, einem natürlichen Chaosdasein entsprang oder das Album dazu gedacht ist, sich im Wald mit jeder Menge Rotwein zurückzuziehen...nun, ich weiß es nicht, aber jeder, der erfrischend andere Metalmixtur verkosten will, soll von WEB OF WYRD mal einen Schluck nehmen.

wyrd.veryweird.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Like The Bell Which Tolld
2. 3rd Of Novembre 1324
3. Rosethorn By That Very Name
4. Swordsong For A Swordman
5. Where Do Owls Sleep
6. The Infernal Machine
Gesamtspielzeit: 36:45

Leander
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Beitrag vom 21.07.2004
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