Genau 20 Jahre ist es nun her, dass METAL CHURCH mit ihrem ersten, selbst betitelten Album in die Metal-Welt eingetreten sind. Mit "The Weight Of The World" liegt mir nun ihr insgesamt siebtes Studio-Album vor. Auch wenn ich METAL CHURCH natürlich kenne, muss ich aber dennoch zugeben, dass ich nie ein Album besessen habe und so werde ich auch hier den Vergleich zu alten Veröffentlichungen scheuen.

Dennoch beginnt die CD genau, wie man es, oder besser gesagt wie ich es, von einer METAL CHURCH-CD erwarte. Empfangen wird man von einem recht schnellen Opener, der den Namen "Leave Them Behind" trägt. Typische Heavy Metal-Riffs tragen den Sound und bald darauf macht sich auch der neue Sänger Ronny Munroe ans Werk. Die Stimme an sich gefällt mir persönlich zwar kaum, allerdings muss ich auch hinzufügen, dass sie sehr gut zum Gesamtbild passt und so wohl auch ihre Aufgabe erfüllt.

Weiter geht's dann mit dem Titeltrack "The Weight Of The World". Etwas eingängiger als der Opener kommt dieser zweite Song herüber und überzeugt mich auch ein wenig mehr, wenn auch er nicht im Stande ist mich vom Hocker zu reisen. Die Texte sind voll von schon zu oft verwendeten Floskeln, was mir enorm missfällt. Die Produktion ist, wie man es bei einer Band dieser Größe auch nicht anders erwarten wird, ziemlich gut gelungen. Die einzelnen Instrumente kann man recht gut differenzieren und so hört man, was während eines Songs passiert.

In den Nummern selbst sind es vor allem die Soli, die einen Höhepunkt setzen und für Abwechslung sorgen sollen. Und auch wenn diese zwar technisch auf einem sehr hohen Level liegen, reicht es doch nicht aus, um den einzelnen Tracks die richtige Würze zu verleihen. Immer werden gleiche Vorgehensweisen angewandt und den Refrain hört man in jedem Lied zumindest drei Mal. Mag er auch noch meistens ganz gut sein, ist dies doch ein wenig oft für meinen Geschmack. Noch dazu sind die Songs allesamt eher auf der längeren Seite, der Track "Madman's Soul" hat sogar über achteinhalb Minuten. Zwar beginnt dieser sehr gut, verliert sich aber nach einiger Zeit, und spätestens nach dem dritten Mal durchhören, wieder in der Durchschnittlichkeit. Insgesamt gesehen ist "Madman's Soul" aber dennoch einer der ansprechendsten Songs auf der CD.

Bei "Sunless Sky" hat man sich dann etwas mehr in die gefühlvolle Richtung gewagt, was gar nicht mal so schlecht gelungen ist und wenigstens ein klein bisschen an Abwechslung in diese Veröffentlichung bringt. Das große Problem ist einfach, dass man solche Songs schon vor 15/20 Jahren gehört hat und es zusätzlich sicher noch weit bessere Varianten einer Halb-Ballade gegeben hat. Allein von IRON MAIDEN fielen mir genug ein, die ähnlich, aber dennoch wesentlich besser klingen.

Gute Ansätze wären ja einige vorhanden. Hier könnte man zum Beispiel den Anfang des Songs "Wings Of Tomorrow" nennen, der meiner Meinung nach hervorragend gelungen ist, weiters aber nur mehr kleinere Teile in dem Stück herausstechen. Nur gibt man diese aber viel zu schnell wieder auf, um sich wieder dem Standard zu widmen. Es wird einfach keine Überzeugung vermittelt, weder von Sänger Ronny Munroe, der sich zwar hörbar Mühe gibt, aber in mir trotzdem nicht viel bewegt, noch von der instrumentalen Seite.

Überzeugend ist "The Weight Of The World" also in meinen Augen nicht, wenn es auch kein totaler Ausfall geworden ist. Richtig begeistert war ich zu keinem Zeitpunkt und so ist in diesem Fall mehr wie ein gutes Mittelmaß von vier Punkten leider nicht drin, trotz des großen Namens.