STERNENSTAUB - Destination: Infinity
Label: Black Attakk
Seit dem Release des Vorgängers "Astronomica" hat sich bei STERNENSTAUB einiges getan. Zwar verbergen sich hinter dem Symphonic Black Metal-Act noch immer Bernd Grünwald (Mastermind seines ehemaligen Soloprojekts), Stefan Traunmüller (GOLDEN DAWN), Karim E. Kienzle (GOLDEN DAWN) und Moritz Neuner (bekannt durch Mitwirken bei KOROVAKILL, DORNENREICH, ABIGOR, SHADOWCAST, GOLDEN DAWN etc...), aber letzterer ersetze den Drumcomputer, der meines Wissens nach noch auf "Astronomica" zu hören war und vor allem auf soundtechnischer Ebene legte man zu. So konnte man einen Deal bei dem deutschen Label Black Attakk an Land ziehen, was Bekanntheitsgrad, Promotion und Sound natürlich gut tat und weiterhin gut tun wird.

STERNENSTAUB gehen auf dem neuen Album "Destination: Infinity" den Weg weiter, den sie damals auf "Astronomica" eingeschlugen, nämlich symphonischen Black Metal, zu dem man als Referenzen DIMMU BORGIR, FALKENBACH oder LIMBONIC ART anführen kann. Mit vier schon bekannten und vier neuen Songs führt man die Hörer in spirituelle und nachdenkliche Reisen durch Zeit und Raum, wobei die Thematik, woher wir stammen, wohin wir kommen zum einen interessant ist und zum anderen sich wohlig von dem schon so abgegriffenen "True-evil-darkness"-Etwas, das im Black Metal-Bereich leider viel zu oft und klischeehaft verwendet wird, abhebt. Im Mirrorproductions Studio Innsbruck produziert, kommen die Songs mit besserem, druckvollerem Sound und echtem Drummer sehr gut durch die Boxen. Zusätzlich steuerte Martin Wiese (ENID) die cleanen Vocals bei, dessen Organ durch Qualität und Ausdruck besticht und so "Destination: Infinity" zu einem Hörerlebnis werden lässt - von seiner Leistung bin ich schwer begeistert! Überhaupt wurden die Vocals exzellent gemeistert - die Screams von Stefan Traunmüller sind nicht nur stimmig, sondern auch gut verständlich, was leider in Metalkreisen meist nicht der Fall ist. Die neuen Songs wie "Frozen Tears" oder "The Eternal Slumber" überzeugen wie der schon bekannte Rest durch eingängige, pompöse Arrangements, die Black Metal mit klassischen Streichern, Flöten und Bläsern verschmelzen lassen. Besonders angetan hat es mir "Frozen Tears", dessen ruhiger Mittelteil für Gänsehautstimmung sorgt.

Verglichen mit "Astronomica" kann "Destination: Infinity" durch besseren Sound, einen echten Drummer, dem tollen Gesang von Martin Wiese überzeugen, allerdings gibt es dennoch Kleinigkeiten zu bemängeln: Die Songs sind zwar an sich interessant und eingängig, aber oft zu eingängig, dass man sich relativ schnell satthört, was auch am relativ glattgebügelten und sterilen Sound liegt. Weiters bewegt sich das Songmaterial immer in gleichen Tempigefilden und hat mit den meist so vierminütigen Stücken Ohrwürmer, die zwar schnell ins Ohr gehen, aber auch schnell wieder an interessanten Aspekten verlieren, zu schnell wieder herauskommen, irgendwie auch zu hitmäßig und steril klingen...nicht immer, aber oft. Leider wurde der Bombast auch ein wenig zurückgeschraubt, was besonders bei "The Minds Eye" bemerkbar ist, das auf dem Demo um einiges mitreißender und bombastischer wirkte.

Als STERNENSTAUB-Kenner war es mir wichtig, herauszuarbeiten, was man noch verbessern könnte, aber die Kritikpunkte vorhin sollten nicht zu sehr ins Gewicht fallen. Unter dem Strich bleibt ein sehr gut gemachtes, pompöses Album mit gelungenen Texten und einem anspruchsvollen Wechselgesang zwischen Gekreische und cleanen Vocals. Für Freunde von keyboardlastigem Black Metal auf jeden Fall ein Tipp!

www.sternenstaub.org

MP3 - FILES:
Darkness and stars (File liegt auf www.sternenstaub.org)
The eternal slumber (File liegt auf www.sternenstaub.org)

6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Darkness And Stars
2. The Minds Eye
3. Shadows In My Heart
4. Astronomica
5. Distant Spheres
6. Frozen Tears
7. The Eternal Slumber
8. Destination: Infinity
Gesamtspielzeit: 39:57

Leander
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Beitrag vom 16.07.2004
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