Kühne Melodypunks gibt es im verregneten Österreich ja zu Hauff, leider meist in eher minderer Qualität. Bei NEVER BEEN FAMOUS handelt es sich um fünf motivierte Oberösterreicher, die nach anfänglichen Spielereien und personellen Problemen in die große weite Welt hinauswollen. Dazu haben die fünf ihr aktuelles Album „Here To Save The Day“ komplett aus eigener Kraft auf die Beine gestellt. Allein diese Mühen verdienen großen Respekt, denn bereits das Layout der CD wirkt äußerst professionell.
Aufnahmen sind mir auch bereits schlechtere untergekommen, wobei sowohl am Schlagzeug- als auch am Gitarrensound noch einiges rauszuholen gewesen wäre.

Musikalisch bietet die Band leider kaum Neues: Ähnlichkeiten zu Punkrock im Stil von Größen wie NO USE FOR A NAME oder NOFX sind nicht zu verleugnen. Außergewöhnlich ist, dass die Band mit drei Stromgitarrenspielern arbeitet. Meiner Ansicht nach komplett unnötig, da ein Bassist vorhanden ist und die Kompositionen bereits mit zwei Gitarren vollkommen ausgelastet sein dürften. Dazu kommt eine Stimme, die wie jene eines vom Stimmbruch vergewaltigten Pubertierenden, 14jährigen klingt. Zudem sind die Vocals sehr schlampig eingesungen und suchen vergeblich nach Professionalität und passenden Tönen. Textlich dürften sich die fünf Burschen aus Losenstein bei Steyr in etwa mit den Qualitäten von 3 FEET SMALLER messen wollen.

Fazit: Eine weitere 0815-Melodypunk-Combo, die gut daran täte sich intensiver mit Musik zu beschäftigen, sich weiterzuentwickeln, ohne an Vorbildern haften zu bleiben. Großen Respekt verdient NEVER BEEN FAMOUS jedoch für die Eigenproduktion ihrer CD, sicher ein großer, wichtiger Schritt sich zu verbessern.