HATE SQUAD - H8 For The Masses
Label: Swell Creek Records
Comebacks machen Spaß. Comebacks werden oft von den Medien heraufbeschworen und sind oft eine Geldbeschaffungsmaßnahme. Im Falle der deutschen Death-Thrasher HATE SQUAD dürfte just der Spaß an der Sache gezählt haben.

Was als typische Anfängerband in den frühen 90ern in einer Spontanaktion der Art „Machen wir eine Band“ aus dem Boden gestampft wurde, konnte nach nur einem, dafür umso erfolgreicheren, Demo einen Vertrag einfahren und verschwand keine fünf Jahre später nach drei mehr („Theater Of Hate“) oder weniger („Pzycho“) erfolgreichen Alben ebenso rasch wieder von der Bildfläche.

Anno 2004 liegt ein neues Album der vier Deutschen auf meinem Tisch. Die CD ist mit einer amtlichen Produktion versehen und es braucht keine lange Einhörzeit, um festzustellen, dass die Band besondere Sympathien für Bands wie MADBALL hegt. Im Song „Don´t Forget“ wird diese Vorliebe auch ganz gut umgesetzt, jedoch fehlt mir über die ganze Spielzeit hinweg immer wieder das zündende Moment. Im Opener und Titeltrack wird ein stinkelangweiliges und verdammt lang ausgezogenes beziehungsweise variiertes Riff, das vielleicht vor 15 Jahren Stimmung gemacht hätte, mit einer entfremdeten Version des Strophenthemas aus SLAYERs „War Ensemble“ gepaart. Ich möchte jetzt nicht den Vorwurf der geplanten Abkupferei in den Raum stellen, nichtsdestotrotz fällt die Parallele auf.
Ein wenig besser kommt da schon der fünfte Track „Never Give Up“, der irgendwie zwischen „Chaos A.D.“, einem Schuss CROWBAR und Gitarren mit KORN-Sound angesiedelt werden könnte und mich soweit überzeugen konnte. „We Are Amused“ könnte als Mischung alter UNLEASHED und SENTECED durchgehen. Erstere hört man generell immer wieder heraus. Die cleanen Parts in der darauf folgenden Nummer „Time For Revenge“ zeigen, dass die Band auch MACHINE HEAD gehört hat. Summa summarum liegt also die Schnittmenge der Einflüsse der letzten Jahre vor.

Bei einer derart bunten Menge könnte auch ein interessantes Produkt herausschauen, wozu die Band aber ein wenig Scheuklappen aufsetzen müsste und im Sinne gesteigerter Eigenständigkeit sich mal nur auf die eigene Musik und nicht die Verarbeitung von Einflüssen konzentrieren sollte – zumindest so, dass nicht jeder Song nach einer anderen bestimmten Band klingt. Damit sollte auch schon das Kochrezept für das nächste Album klar sein und wenn das hier die ersten Songs sind, die die Band nach einer großen Pause geschrieben hat, dann gilt es nur ein wenig den Staub abzubeuteln und wieder in Form zu kommen. Das sollte möglich sein und müsste den nächsten Output über dem Durchschnitt dastehen lassen.

www.h8forthemasses.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. H8 For The Masses
2. Walls
3. Don¸t Forget
4. Raging Hate
5. Never Give Up
6. We Are Amused
7. Time For Revenge
8. Rrrroar!
9. Burn In Hell
10. .....but The Fight Goes On
Gesamtspielzeit: 43:25

Gore
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Beitrag vom 14.07.2004
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