DEFY - Same
Label: Eigenproduktion
Ihren Anfang nahm die Karriere von DEFY vergleichsweise ähnlich wie bei so vielen anderen Rockbands, nämlich bereits 1997 als Coverband, die sich lediglich darauf beschränkte, Stücke ihrer Helden wie SEPULTURA oder TYPE O NEGATIVE nachzuspielen. Irgendwann gab man sich aber damit nicht mehr zufrieden, und beschloss fortan auf eigene Kompositionen zu setzen, und bald darauf durfte man auch auf dem Livesektor erste Erfahrungen sammeln. Im März 2001 erschien „From The Inside Out“, das den Jungs von DEFY immerhin unter anderem einen Besuch bei der Sendung „House Of Pain“ auf FM 4 bescherte.

Das vorliegende selbstbetitelte Album entstand jedenfalls im Studio der befreundeten Band LOXODROME in Pettenbach (OÖ) unter der Ägide von Alex Aitzetmüller (Ex-INFERNAL Heute: INCORPORATED) bereits im Zeitraum 2002/2003. Obwohl DEFY aus Altenmarkt (Salzburg) kommen, ist ein starker Bezug zu OÖ auszumachen: Nicht nur bedingt durch die Freundschaft zu LOXODROME, sondern weil man die ebenfalls in Pettenbach ansässige Agentur MUSIC & ART mit den PR- und Bookingagenden betraute. Aus musikalischer Sicht gleitet man am ehesten auf der Thrash-Schiene (mit Versatzstücken aus dem Hardcore) dahin: Ein unbarmherzig-brachialer Sound also, der durch abgrundtiefe Deathgrunts noch fieser erscheint. Allerdings werden auch eher stimmigen Elemente Platz eingeräumt, da die Härteorgien mit atmosphärischen Keyboardeinsätzen entschieden aufgefettet werden, und die Gesangsarbeit nicht ausschließlich in den Verantwortungsbereich des Keyboards fällt, der für die tiefen Grunts verantwortlich zeichnet, sondern auch der Gitarrist sein Gesangstalent einbringen darf, der eine gänzliche andere Tonlage favorisiert, und daher eher clean singt, was naturgemäß zu einer kontrastreichen Ausrichtung der Gesangparts führt. Tonnenschwere Gitarrenriffs, ungezügelte Rohheit, zentnerweise Groove und versprühtes Unbehangen prägen das Bild, das die Stücke vermitteln. Die eingängig gehaltenen Refrains, das Wechselspiel der Gesangsabteilung sowie die behutsam in den Gesamtsound eingeflochtenen Keyboardteppiche verleihen den Kompositionen jedoch noch zusätzliche Facetten, und sind dem Abwechslungsreichtum freilich dienlich.

Bei manchen Stücken wurde auch die Vorliebe der Akteure für Experimente ausgelebt, was sich in Form von elektronischen Klängen bemerkbar macht, die sachte in die Stücke eingewoben wurden, und zu einer merklichen Bereicherung dieser führen. Zum Teil sind übrigens durchaus Gemeinsamkeiten mit der Band ihres Produzenten, INFERNAL, die in grauer Vorzeit einen ähnlich eigenständigen Brachialcocktail mixten, vorhanden. Aber auch Bands wie SEPULTURA, PANTERA oder MACHINE HEAD und auch so manche Größe aus der Death Metal-Szene dürften zu den großen Idolen der Salzburger zählen, ansonsten versucht man aber sein eigenes Ding durchzuziehen, um seine eigenen Auffassung, wie vielschichtiger und moderner Thrash Metal heutzutage gestrickt werden könnte, zu verfolgen.

Zwar kein qualitativer Überflieger, aber auf alle Fälle ein durchaus annehmliches und gekonnt in Szene gesetztes Werk aus dem Hause DEFY. Deklarierte Fans obiger Bands mit Sinn für Facettenreichtum sind aufgerufen, sich mit dieser Kombo näher zu beschäftigen.

www.defy.at


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. A-path-y
2. Escapism
3. Peace Of Mind
4. Waking Dreams
5. Catharsis
6. When Bullshit Remains
Gesamtspielzeit: 23:04

Hutti
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Beitrag vom 11.07.2004
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