FUNKALICIOUS, einer der heißen Aufsteiger der jüngsten Zeit, vermochten ja im Vorfeld erheblich mein Interesse zu wecken, wurde die Band doch überall mit „ein heißes Rockereignis mit Funk-Einflüssen“ lanciert.
Als alter Liebhaber des Besonderen blieb ich im Endeffekt aber doch eher enttäuscht zurück, zumal ich weder großartig Funk-Einflüsse noch übermäßig innovative Rockarrangements zu hören bekam.

Aber kommen wir zu den Details, wenn wir schon mit dem Resümee anfangen:
Die CD fängt mit „Departure“ ungemein stark an. Aber bereits nach der ersten Hälfte des Songs (wenn die ganze Platte so wäre wie diese, so bliebe ich geplättet zurück) zeigt sich eindeutig der Kommerz-Einschnitt samt Nu-Rock-Erfolgsrezept der vergangenen Jahre: Fetter, simpler Refrain meets „eigenartige“ Strophe. Dass das nicht nur diese Band kann, sondern auch solche wie vor allem ADEMA, zu denen die „Parallelen“ schon sehr deutlich erkennbar sind, lässt die Bezeichnung des Besonderen doch wieder in einem ganz anderen Licht erscheinen. Ab und an driftet man auch etwas in den zarteren Rock ab, in welchem Genre sich etwa auch Truppen wie THE CALLING oder INCUBUS wohl fühlen. Das bietet auch Abwechslung, und Songs wie „Better Than Nowhere“ oder „Butterflies“ wissen absolut zu überzeugen, aber das Gefühl, dass das gewisse Etwas fehlt, werde ich irgendwie nicht ganz los. Tja, Funk-Elemente findet man zum Beispiel auf „Watch Me Fly“ oder „Floign“, aber auch nur mit angezogener Handbremse performt, also ist für meine Begriffe obige Stilbezeichnung eher unangebracht.

FUNKALICIOUS ist eine äußerst gute Band aus heimischen Landen, keine Frage, aber so mancher Hörer wird sich an diesem Stil, der die vergangenen Jahre dominierend war, schon satt gehört haben, und so mancher kritischer Beobachter wird sich fragen, ob dieser Zug nicht schon abgefahren sei. Nichts desto trotz steckt großes Potenzial in dieser Band, gerade aus diesem Grund war es auch notwendig, den Anspruch etwas höher zu stecken. Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den nächsten Output, denn ich denke, da wird man noch so einiges zu hören bekommen.