AETERNITAS - La Danse Macabre
Label: Armageddon Music/soulfood
Das Mittelalter begeistert ja viele Bands. Entweder verarbeiten sie es in ihren Texten, in ihrer Musik, oder einfach beides. Zugegeben. Genügend Stoff gibt das Mittelalter ja her, unzählige Geschichten, Legenden, Sagen. Zu den bekannten Truppen gesellen sich nun auch AETERNITAS hinzu. Diese Band verzichtet auf Dudelsack, Drumscheit und Laute. Dafür bestimmen die Totentänze das neueste Gothic Metlal-Werk der Deutschen, betitelt „La Danse Macabre“. Der Tod als ständiger Begleiter der Bevölkerung, vom Bauern über den Advokaten bis hin zum Papst. Keiner war davor gefeit, plötzlich an Pest, Hunger oder Krieg zu sterben. So war es eben, das Mittelalter.
AETERNITAS sind vielfältig in ihrer Verarbeitung dieses Zeitalters. Sie streuen viele synthetische Elemente ein, das macht die Scheibe abwechslungsreich. Geniale Momente erlebt das Album, wenn die Sänger zum vorwiegend weiblichen Chor anstimmen. Dann wechseln sich imposante Choräle mit fein ausgeklügelten musikalischen Harmonien ab. Auf den treibenden Beat mit Gitarrenuntermalung folgt das bedrohlich gestimmte Keyboard, auf dem melodiöse Growls oder klar gesungene Parts lasten. Irgendwie lassen sich Parallelen zu HAGGARD erkennen, die aber ihren Fokus mehr auf akustische Instrumente wie etwa die Flöte legen. Vom Einfallsreichtum her passt der Vergleich aber. Es geht in die Ecke Theatralik. Nicht umsonst bezeichnet die Band selbst ihren Stil als Gothic-Theatre-Metal.
Was einem aber zeitweise den Nerv tötet ist der klare männliche Gesang. An dem müssen AETERNITAS noch einiges feilen. Sopranistin Doria Theis macht einen sehr guten Job. Alexander Hunzinger glänzt aber bei weitem nicht so wie seine Kollegin. Abgesehen davon, dass der Gesang insgesamt zu weit in den Vordergrund gemischt ist, fehlt es seinem Organ an beständiger Kraft, als ob es immer wieder wegzubrechen droht. Das fährt „La Danse Macabre“ einen Minuspunkt ein. Geschmackssache bleibt auch der gelobte Einfallsreichtum. Meines Erachtens hätte AETERNITAS an manchen Stellen auf das ein oder andere Element verzichten können. Überfrachtung tat noch nie gut.
Abschließend bleibt die Erkenntnis, dass es schon lange keine solch unterhaltende Scheibe mehr gab. Hören sich manche Alben ziemlich schnell tot, weil sie zu geradlinig sind, erkennt man bei jedem weiteren neuen Durchlauf des AETERNITAS-Silberlings doch noch Stellen, auf die man zuvor noch nicht geachtet hatte. Reinhören tut Not.



www.aeternitas.info


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Der Erste Prediger
2. Kaiser & Kaiserin
3. Krüppel
4. Edelmann & Edelfrau
5. Jurist
6. Nonne
7. Kardinal
8. Papst
9. Abt
10. König
11. Chorherr
12. Mutter & Kind
13. Der Zweite Prediger
Gesamtspielzeit: 58:31

Philipp
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Beitrag vom 25.06.2004
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