Inzwischen haben sie ja schon einiges Aufsehen erregt und nicht zuletzt die Tatsache, dass sie den vorigen Younxstars-Bandcontest gewonnen haben, macht die Burschen von LURID LISHAPED zur wohl bekanntesten heimischen Band ihrer Altersklasse.
Den Namen der Band kennt man inzwischen also schon vielleicht, den Sound möglicherweise noch nicht. Deswegen hier der Versuch einer Beschreibung: moderner Metal wird vom Sextett kredenzt; Namen wie SLIPKNOT, ILL NINO oder SOULFLY kommen einem da zunächst in den Sinn, was wohl am groovigen Riffing, das von Percussions, wie sie bei genannten Bands vorkommen, untermalt wird, liegt. Gesanglich fühlt man sich an die Neun aus Iowa erinnert, Sprechgesang, Metal-Shouting und Melodien wechseln sich fließend ab und hier gleich einmal ein Kompliment an Sänger Sid: Gerade als Sänger im Metalbereich ist es oft eine Frage des Alters, wie man klingt und ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele 17-jährige hinbekommen so zu shouten wie er. Davon, dass es überhaupt wenige Sänger schaffen, so problemlos zwischen verschiedenen Stilen zu wechseln, jetzt einmal abgesehen. Man höre sich nur einmal „Things I Never Had“ an, und bekommt eine Ahnung wie MACHINEHEADs Robb Flynn ohne großartige Produktion klingen würde. Womit wir allerdings auch schon beim größten Manko der CD wären. Die Produktion ist leider nicht mehr als Demo-Level. Verständlich, immerhin kann eine derart junge Band nur schwer die finanziellen Mittel, die zu einer professionellen Aufnahme einfach nötig sind, auftreiben. Man kann es LURID LISHAPED also nicht vorwerfen. Um dieses Problem zu umschiffen und jungen Talenten echte Chancen zu ermöglichen wären Förderungen von Seiten des Staates gefragt, auf Stadtebene gibt es so was in Wien ja bereits (oder sollte man sagen „noch immer“), zum Glück. Aber lassen wir das Thema…
Nicht nur was Aufnahmequalität sondern auch was den Bandsound angeht wird man so seine Mängel finden, aber junge Bands können da wirklich nichts dafür, schließlich kann nicht jeder "gstopfte" und zugleich spendable Eltern haben und deswegen sollte man über das hinwegsehen. Rein songmässig (neben dem bereits genannten Song gibt es auch noch bemerkenswertes wie „Down The Line“ oder „Without“, die durchaus ihre Momente haben) und was das Zusammenspiel angeht, lässt sich hier nämlich durchaus Potential erkennen. Verstanden haben sie ja alles, jetzt fehlt nur noch, dass sich die sechs Wiener ein wenig aufrüsten (Equipment-technisch) und sich von ihren Vorbildern freischwimmen.
www.luridlishaped.com
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Beitrag vom 22.06.2004 Zurück
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