Klassischer Rock mit einigen modernen Elementen ist ja schon was Feines. Er kann – wenn gut gespielt – so viel hergeben wie sonst kaum eine Musikrichtung, Ausdruckskraft, Dynamik, Lebensgefühle. Andererseits kann auch dermaßen viel schief gehen wie kaum sonst wo. Was ist das Geheimrezept? Interessant und anspruchsvoll, ohne im selben Atemzug den Hörer zu überfordern, konventionell, aber gleichzeitig etwas Eigenes und zu guter Letzt sauber auf den Instrumenten zu spielen? Ja, bis zu einem gewissen Maße stimmt das alles, gottlob ist das aber längst nicht die Spitze des Eisberges, erforschbar ist hier nichts – eines der Grundmerkmale der (guten) Kunst.

TWILIGHT, ich nehm’ mal an, es sind Österreicher, da die Website down ist und kein – wie man in unseren Kreisen so schön sagt – Beipackzettel dabei war, bleibt das aber nur eine Vermutung, machen so ziemlich alles richtig. Ich möchte nicht noch mal wiederholen, was ich oben aufgelistet habe, vielleicht könnte ich das Ganze noch um die außergewöhnlich gute gesangliche Performance ergänzen. Klingt zwar verdammt nach Brandon Boyd, aber ich denk mir mal, dass er „nix dafür kann“ – will heißen, hier liegt keine vorsätzliche Kopie vor.

Die Musik ist eine Mixtur aus erdigem Rock, STAIND und den RHCP – äußerst gelungen. Ohne Demoband-Bonus würde es zur Höchstnote nicht reichen, aber da es nun mal eine solche Band ist, bleibt nur eine Möglichkeit offen.