TOC - Loss Angeles
Label: Inside Out Records
TOC, bisher (zumindest absoluten Insidern) unter dem Namen THRONE OF CHAOS bekannt, formierten sich bereits Mitte der 90er. Das 1999 erschienene Debutalbum „Menace and Prayer“ veranlasste die Fachpresse noch, Vergleiche zum Sound von CHILDREN OF BODOM zu ziehen. „Pervertigo“, so der Titel des zweiten Werkes, brachte allerdings eine Kurskorrektur mit sich, da man von nun an seine Fühler in alle Richtung des Metalkosmos ausstreckte, um bei den unterschiedlichsten Inspirationsquellen aufzutanken. Das dritte Album „Loss Angeles“ (Kein Tippfehler!) umfasst elf Songs und auf der Website der Plattenfirma wird die Frage nach der musikalischen Ausrichtung mit „Psychedelic Progressive Metal" abgehandelt. Nun, rein auf das spieltechnische Niveau der Akteure bezogen, mag das zutreffen und komplexe Songgerüste sowie die teils fast schon in Richtung Jazz abdriftende Passagen liefern weitere Argumente, um für die Richtigkeit dieser Kategorisierung zu votieren. Eine typische Progressive Rock/Metal-Band sind TOC dennoch nicht, da man eher song-orientiert agiert, und eben die Stücke selbst und nicht möglichst anspruchsvoll gestaltete Arrangements in den Vordergrund rückt. So beeindruckt beispielsweise der Opener durch gefällige Melodie a la HIM und entpuppt sich als angenehm in die Gehörgänge eindringender Rocker. Während bei „Mary Lou Is Dead“ balladeske Klänge im Programm stehen, wird bei der Fahrt über den „Acid Highway“ die Geschwindigkeit gar etwas angehoben, um im Mittelteil mit lupenreinen Death-Grunts zu überraschen. “Gothhamburg“ erweist sich ob der gnadenlosen Riffattacken jedenfalls als richtiges Kraftfutter für alle Metalfans, ehe auch hier die melodische Schlagseite der Band Überhand nimmt. Dieser Melodiereichtum dominiert auch die Stücke „Blue Lady“ und „Wait“, welche vor allem von hymnischen und einfallsreichen Keyboardteppichen leben. Nach dem Instrumental „The Blue Lady Suite“ beschleicht einem das Gefühl, versehentlich eine andere CD eingelegt zu haben, denn „Break-a-neck“ entpuppt sich als gnadenloser Death/Thrash-Nackenbrecher. Als wäre das Reiseprogramm nur kurz durch Eindringlinge unterbrochen worden, setzten TOC ihre musikalische Reise danach mit „Bite The Bullet“ fort: Ein eher sanft und besinnlich, ja fast schon melancholisch anmutendes Stück Musik, bei dem vor allem der hörenswerte Refrain lobend Erwähnung finden sollte. Gegen Ende besitzt man gar die Frechheit, den DEEP PURPLE-Klassiker „Smoke On The Water“ in einer Speed/Thrash Metal-Version zu interpretieren, wobei die Textzeile „Fire in the sky“ gegrunzt wird (!!), und die Spielzeit ob des rasanten Tempos lediglich 2:35 Minuten beträgt. Dass es auch anders geht, belegt man danach mit dem Bonustrack, nämlich „Night Crawler“ (JUDAS PRIEST), da man sich penibel an die Originalvorlage hielt und eine überzeugende Version schuf. „Loss Angeles“ stellt jedenfalls eine variantenreiches Werk dar, bei dem sich etwaige Erkundungsversuche lohnen können.

www.tocrocks.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Window
2. Mary Lou Is Dead
3. Acid Highway
4. Gothamburg
5. Blue Lady
6. Wait
7. The Blue Lady Suite
8. Break-a-neck
9. Bite The Bullet
10. Smoke On The Water
11. Night Crawler (Bonustrack)
Gesamtspielzeit: 50:15

Hutti
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Beitrag vom 03.06.2004
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